Gewöhnliche Kratzdistel – Cirsium vulgare; Syn.: Cirsium lanceolatum

auch Lanzett-Kratzdistel genannt. Man siehe die Form der Blätter.

gewöhnliche Kratzdistel

Die Gewöhnliche Kratzdistel ist eine zweijährige Pflanze mit Wurzelrübe und erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 350 Zentimetern. Die Laubblätter sind wechselständig, die Blattform ist oval bis lanzettlich. Alle Fiederabschnitte sind dornig gezähnt und laufen in einem langen gelben Dorn aus.

Gewöhnliche Kratzdistel

Die Blütenkörbe haben einen Durchmesser von bis zu 4 Zentimetern. Während der Blüte ist der Korb in der Höhe der Blüten fast doppelt so breit wie der oberste Teil der Korbhülle. Die Korbhülle hat keinen Wollfilz. Die Blüten sind purpurfarben. Blütezeit ist von Juli bis Oktober, die Bestäubung erfolgt durch Insekten.

Die im ersten Jahr gebildete Blattrosette ist sehr regelmäßig aufgebaut.

Cirsium vulgare Rosette im 1. Jahr

Diese Art ist eine reine Pollenblume ohne Nektarproduktion. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober.

Die Früchte sind 4–5 mg schwere Achänen mit einem hygroskopischen Haarkelch; sie breiten sich durch den Wind aus und haben wegen ihres Gewichts eine Fallgeschwindigkeit von nur 22 cm/s. Es erfolgt auch eine Bearbeitungsausbreitung durch Finken. Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis November.

Als Weideunkraut kann die Gewöhnliche Kratzdistel lästig sein. Goethe, der für seine Zeit auch ein exzellenter Botaniker und Gärtner war, wusste bereits, dass man durch Ausstechen der Rosetten den Disteln Einhalt gebieten kann.

Gewöhnliche Kratzdistel mit Biene

Die Art gehört zu den Nahrungspflanzen der Raupen des Distelfalters (Vanessa cardui), die meist in einem zusammengesponnenen Blatt oder einem Gespinst zwischen Stiel und Blattansatz sitzen.

Die Samen werden vom Stieglitz / Distelfink (Carduelis carduelis) gefressen.
Die Gewöhnliche Kratzdistel hat besonders große Blütenkörbchen und ist für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Der Nektar in den langen Blütenröhren kann nur von langrüsseligen Insekten erreicht werden, wie von dem Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) und dem Kleinen Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus).

Die Heilwirkung der Kratzdistel betrifft Galle und Leber.

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