Zuschnitt nach Maß – Die Blattschneiderbiene

Einige Wildbienenarten haben eine ganz wunderbare Spezialisierung auf eine bestimmte Pflanzenart, einen bestimmten Nistplatz oder eine Eigenheit, wie sie ihre Brutröhren verschließen, wie die Blattschneiderbienen. Von ihnen gibt es viele verschiedene Megachile-Arten.

Die Blattschneiderbienen stellen nicht so hohe Ansprüche an ihre Nistplätze. Je nach Art der Biene sind diese allerdings sehr unterschiedlich. Sie nisten teilweise im Sand, unter Steinen, im morschen Holz oder in verlassenen Nestern der Pelzbienen, in Bohrlöchern angebotener Nisthilfen und sogar in Blumentöpfen auf Balkon oder Terrasse.

Der Nestbau ist  bei allen Megachile-Arten annähernd gleich. In der Regel handelt es sich um Linienbauten, bei denen bis zu 15 Zellen dicht hintereinander liegen. Der Deckel einer Zelle bildet zugleich den Boden der nächsten Zelle. Die Niströhren werden mit kreisrund von der Biene ausgeschnittenen Blattstückchen ausgekleidet.*

 

Moni mit Hut hat diese Blattschneiderbiene in ihrem Garten beobachten können  und ihre runden Hinterlassenschaften an den Blättern. Sie schreibt dazu auf Facebook: 

Eine fleißige Blattschneiderbiene habe ich heute noch samt eingerolltem Blatt an mir vorbei fliegen sehen. Leider hatte ich eine Reaktion wie eine Schlaftablette und hab das ungewöhnliche Flugobjekt samt Material erst zu spät erkannt. Aber zumindest die Quelle des ausgeschnittenen Nistmaterials konnte ich bildtechnisch festhalten.

© Moni mit Hut

Das schmalblättrige Weidenröschen scheint ebenso wie der Faulbaum im letzten Herbst sehr beliebt zu sein.

Manche Blattschneiderbienen polstern hohle Stängel oder Hohlräume in Bäumen, Balken oder Ähnliches mit den Blättern aus und legen dann dort die Brutzellen an. Andere wiederum statten damit selbstgegrabene Gänge im Sand oder an Steilwänden oder lehmigen Abbruchkanten aus oder nutzen Spalten im Fels oder Trockenmauern oder Insektenfraßgänge im Totholz.

© Moni mit Hut

Beliebtes Blattmaterial ist zum Beispiel das schmalblättrige Weidenröschen, der echte Faulbaum, Wildrosen, die gewöhnliche Schlehe usw. Konntet ihr auch bereits solche Flugobjekte entdecken bzw. an welchen Pflanzen wurde bei euch fleißig mit den Mundwerkzeugen gesäbelt?

© Moni mit Hut

Bei der Wildbiene am gewöhnlichen Hornklee handelt es sich um die Garten-Blattschneiderbiene – Megachile willughbiella


*Quellenangabe und weiterführende Literatur: Paul Westrich / Die Wildbienen Deutschlands / Verlag  Eugen Ulmer / Stuttgart / Erscheinungsjahr: 2018


Redaktion: Sigrun Hannemann/ Hortus Floridus Montis auf FB

Text und Fotos: Moni mit Hut/ Monis Sammelsurium auf FB

 

 

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