Zieste – Stachys

sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die etwa 300 Arten sind fast weltweit verbreitet.

Häufig in unseren Breiten sind unter anderem:

Woll-Ziest (Stachys byzantina)
Der Woll-Ziest wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 60 bis zu 80 cm. Die oberirdischen Pflanzenteile sind meist dicht grau oder weiß seidig-wollig behaart. Der ährige Blütenstand enthält vielblütige Scheinquirle mit je 15 bis 20 Blüten, die, bis auf die untersten ein bis drei, dicht zusammenstehen. In Mitteleuropa reicht die Blütezeit von Juni bis Juli, je nach Standort kann sie auch bis August dauern.
Stachys byzantina stammt ursprünglich aus Vorderasien und dem Kaukasusraum.

Woll-Ziest mit Garten Wollbiene (Anthidium manicatum) Männchen

 

Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
Der Sumpf-Ziest wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 100 (selten bis zu 120) cm erreicht. Er bildet unterirdische Ausläufer. Im Herbst stirbt die oberirdische Pflanze ab. Dafür wachsen im Folgejahr achselbürtige Knospen des knolligen Rhizoms, das dabei aufgebraucht wird, zu neuen Pflanzen heran. Die Blütezeit ist von Juni bis September. Die Kronblätter sind trüb rot-violett mit hellerer Schlängelzeichnung, rosa- oder hell purpurfarben und an der Unterlippe oft rötlich gefleckt.
Der Sumpf-Ziest ist ein Knollen-Geophyt. Vegetative Vermehrung erfolgt reichlich durch Ausläufer. Er wurzelt bis 60 Zentimeter tief. Wegen der reichen Nektarabsonderung werden die Blüten gerne von Bienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen besucht.

Sumpf-Ziest (Stachys palustris)

 

Aufrechter Ziest (Stachys recta)
Der Aufrechte Ziest wächst als sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, oder selten auch als Zwergstrauch und erreicht Wuchshöhen von meist 25 bis 40, manche Exemplare werden zu 70cm hoch. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die Blüten sitzen zu sechst bis zehnt in Scheinquirlen zusammen. Sie sind streng vormännlich und nektarreich, doch auch der Pollen lockt Insekten an. Besucher sind Bienenverwandte. So kann man z. B. braunschwarz gefärbte, knapp 1 Zentimeter große Wildbienen aus der Gattung der Schlürfbienen (Rophites) auf den Blüten beobachten, die mit ihrem Kopf den Pollen unter vibrierenden Bewegungen heraus reiben. Er wurzelt bis 2 Meter tief. Die Ausbreitung der Klausenfrüchte erfolgt über den Mechanismus als Tierstreuer; auch Bearbeitungsausbreitung durch Vögel ist möglich.

Aufrechter Ziest (Stachys recta)

 

Knollen-Ziest (Stachys affinis), kann als Knollengemüse gezogen werden.
Alpen-Ziest (Stachys alpina)
Einjähriger Ziest (Stachys annua)
Acker-Ziest (Stachys arvensis)
Deutsche Ziest (Stachys germanica)
Wald-Ziest (Stachys sylvatica)

Die Echte Betonie (Betonica officinalis) wird auch als Heil-Ziest bezeichnet, ist aber nicht verwandt.

Als Raupenfutterpflanze dienen Zieste auch, polyphag, folgenden Schmetterlingen und Raupen:

Einstreifige Trockenrasenspanner (Aspitates gilvaria)
Quellhalden-Goldeule (Autographa bractea)
Ziest-Silbereule (Autographa pulchrina)
Pantherspanner (Pseudopanthera macularia)
Eckflügel-Kleinspanner (Scopula nigropunctata)
Schwarzbraunbinden-Blattspanner (Xanthorhoe montanata)

Kommentare sind geschlossen.