Weißer Steinklee – Melilotus albus
auch Weißer Honigklee oder Bokharaklee, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Der Weiße Steinklee ist eine sommergrüne, ein- bis zweijährige überwinternde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern, selten höher. Der aufrechte Stängel ist meist verzweigt, er ist im oberen Bereich kurz behaart und öfters rötlich überlaufen, er verholzt später ziemlich stark und erreicht am Grunde eine Dicke von bis zu 2 Zentimetern.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Der traubige Blütenstand enthält bis zu 40 oder 80 Blüten. Der Weiße Steinklee wurzelt bis 70 Zentimeter tief. Die Bestäubung erfolgt durch zahlreiche Insekten wie Bienen, Fliegen oder Schmetterlinge. Die Früchte werden durch Schütteln oder abstreifen ausgebreitet. Der Weiße Steinklee ist ein kontinentales Florenelement. Der Weiße Steinklee wurde auch in Deutschland und Nordeuropa im Zuge der Besiedlung der Menschen als Archaeophyt eingeschleppt. In Europa wurde der Weiße Steinklee im 16. und 17. Jahrhundert als Heilpflanze und als Zierpflanze kultiviert. Der Weiße Steinklee kommt an Wegrändern, Schuttplätzen, an Bahnanlagen, Kiesgruben und Xerothermrasen vor. Er bevorzugt basenreiche und nährstoffreiche Böden.
Steinklee besitzt eine anerkannte Heilwirkung bei chronischer Venenschwäche, Venenentzündung, Hämorrhoiden und Lymphstau. Äußerlich kann die Heilpflanze bei Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen helfen.
Nektar- und Pollenwert liegt bei 4, somit eine wertvolle Trachtpflanze.
Über 20 verschiedene Wildbienen tanken dort Nektar und Pollen:
- Schwarze Köhler-Sandbiene (Andrena pilipes)
- Ovale Kleesandbiene ( Andrena ovatula)
- Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes)
- Rotbeinige Körbchensandbiene (Andrena dorsata)
- (Andrena decipiens)
- (Andrena wilkella)
- Weißgefleckte Wollbiene (Anthidium punctatum)
- Felsspalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum)
- Dünen-Seidenbiene (Colletes marginatus
- Rotbeinige Furchenbiene (Halictus rubicundus)
- Dickkopf-Furchenbiene (Halictus maculatus)
- Verkannte Goldfurchenbiene (Halictus confusus)
- Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum)
- Bunte Blattschneiderbiene (Megachile versicolor)
- Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata)
- Dünen-Blattschneiderbiene (Megachile leachella)
- Luzerne-Schwebebiene (Melitturga clavicornis)
- Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina)
- Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia aurulenta)
- Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens)
- Gelbspornige Stängelbiene (Osmia claviventris)
- (Osmia leucomelana)
- Dreizahn-Mauerbiene (Osmia tridentata)
Auch als Raupenfutterpflanze werden Steinklee-Arten genutzt:
Dreipunkt-Glanzeule (Amphipyra tragopoginis)
Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca)
Trockenrasen-Kräutereule (Lacanobia aliena)
Veränderliche Kräutereule (Lacanobia suasa)
Brombeerspinner (Macrothylacia rubi)
Scheck-Tageule (Euclidia mi)
Purpurglanzeule (Euplexia lucipara)
Hauhechel-Blättereule (Polia bombycina)
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)
Schneeweißer Kleinspanner (Scopula subpunctaria)
Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus)
