Weidensandbiene – Andrena vaga

Weidensandbiene – Andrena vaga

 

Die Auen- oder Weidensandbiene (Andrena vaga) ist eine Sandbiene aus der Familie der Andrenidae.

Die Bienen werden 11 bis 14 Millimeter lang, wobei die Männchen etwas kleiner, als die Weibchen sind. Kopf sowie Thorax sind mit einer weißgrauen Behaarung versehen. Der Hinterleib ist schwarz gefärbt und besitzt nur eine sehr geringe Behaarung. Die Männchen besitzen säbelförmige Oberkiefer und nicht knotige Fühler. Sie haben im Vergleich mit den Weibchen helle Beine. Bei den hinteren Beinpaaren der Weibchen besitzen die Schenkelringe eine Haarlocke (Flocculus) und sie haben am Kopf eine samtartige Behaarung. Männchen haben am Kopf eine helle Gesichtsbehaarung.

Die Tiere kommen im gemäßigten Europa nördlich bis an den Polarkreis vor. Sie leben vor allem entlang von Flusstälern an sandigen und lehmigen Flächen, aber auch an Wegrändern und in Gärten und sind stellenweise häufig zu finden. Sie fliegen sehr früh von März bis Mai. Die Männchen schlüpfen im Allgemeinen etwas früher als die Weibchen und fliegen emsig auf der Suche nach Weibchen dicht am Boden umher. Die Weibchen graben nach der Paarung einen 25–60 Zentimeter tiefen Gang in den Boden. An geeigneten Stellen bilden die Tiere Kolonien mit bis zu mehrere Tausend Individuen, in denen allerdings jedes Weibchen ihr eigenes Nest gräbt. Pro Quadratmeter findet man dann etwa 50 dieser separaten Nester. Die Nester bestehen aus einem Gang der sich am Ende in Nebengänge verzweigt, an deren Ende nach und nach bis zu 10 Brutzellen angelegt werden. Über dem Eingang wird ein etwa fünf Zentimeter hoher Haufen aus Sand aufgehäuft. Ihren Namen verdanken die Weidensandbienen ihrer Spezialisierung auf den Pollen und Nektar von Weiden, den sie anschließend für ihre Brut sammeln.

Die Weiden-Sandbiene ernährt sich oligolektisch bei Weiden (Salix). Zu ihren Lieblingspflanzenarten bei der Pollen- und Nektarsuche für ihre Nachkommen zählen die Sal-Weide (Salix caprea), die Grau-Weide (Salix cinerea), die Ohr-Weide (Salix aurita), die Purpur-Weide (Salix purpurea), die Silber-Weide (Salix alba) und die Bruch-Weide (Salix fragilis).

Man zählt sie zu den Beinsammlern, weil sie den Pollen mit verzweigten Haaren an ihren Hinterbeinen transportieren. Bei jedem Verlassen des Nestes wird der Eingang mit Sand zugeschüttet. Ein Klumpen aus Pollen, vermischt mit Nektar, wird in die Brutkammer eingetragen und ein Ei darauf gelegt. Die Zelle wird anschließend mit Sand verschlossen und der Bau einer weiteren Zelle beginnt. Im April oder Mai wird das Nest endgültig vollendet und das Weibchen stirbt. Die Larven ernähren sich von dem Gemisch und sind bereits am Ende des Frühjahrs ausgewachsen und spinnen in der Brutzelle einen Kokon. Darin verharren sie regungslos, bis sie sich im Hochsommer verpuppen. Sie überwintern in ihren Zellen und schlüpfen erst im nächsten Frühjahr.

Man kann Sie in der nähe von Weiden in Gärten, Flussauen, Dämmen, Sand-, Kies- & Lehmgruben, Sandheiden und Lichtungen beobachten.

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