Tomaten – Solanum lycopersicum

Weltweit gibt es derzeit ca. 23.000 verschiedene Sorten des aromatischen und vielfältigen Gemüses. Als Nachtschattengewächs ist sie normal nicht giftig und in vielen Formen, Farben und Größen zu finden. In unseren Breiten ist sie ein Neophyt, allerdings ist ihre Lebensdauer auf eine Saison begrenzt.

Seit ihrer Ankunft in Europa seit dem 16.Jahrhundert hat sie ihren Siegeszug über die Grenzen hinaus in alle Teile des Globus angetreten. Durch diese Reise ergaben sich viele züchterische Erfolge, die sich in samenfesten Sorten, aber auch in F1-Hybriden zeigen.

F1-Hybriden nutzt meist der Handel, da diese zeitlich begrenzt, die Eigenschaften aufweisen, die im Einzelhandel gefordert werden – und werden hier nicht näher spezifiziert.

Samenfeste Sorten jedoch bieten den Vorteil, das man diese aufs Neue jedes Jahr anpflanzen kann und hat immer die wohlschmeckenden Eigenschaften für allerlei Verwendungen. Sei es frisch oder eingelegt oder anderweitig verarbeitet. Die Früchte können nach Reife sofort gepflückt und gegessen werden, wie beispielsweise die Johannis-, Kirsch- oder Cocktailtomaten, oder die Fleisch-, Busch oder Strauchtomaten, die sich natürlich auch zur weiteren Verwendung eignen.

Vielfalt der Tomate

Samenfeste Sorten werden von innen nach außen und von der Rispe von oben nach unten nach und nach reif. Es gibt sogar Freilandtomaten, sie kommen ohne Regenschutz aus, Tomaten für Terrasse und Balkon oder auch für das Gelingen im Gewächshaus. Allen ist gemeinsam, das diese deutlich besser schmecken als die Cousinen des Einzelhandels. Ihre Schalen sind zudem fester und nicht so empfindlich.

Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 Prozent), außerdem enthält sie Vitamin A, B1, B2, C, E, Niacin, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. So finden sich neben den genannten Vitaminen in der Tomate auch Biotin, Folsäure, Thiamin, Pantothensäure; Alpha- & Beta-Carotin und weitere.

Fleischtomate “Big Rainbow”

Die Schale enthält unter anderem Kohlenwasserstoffe und Fettsäuren. In der Tomatenhaut befinden sich besonders viele Wirkstoffe (Flavonoide).

Das Carotinoid Lycopin gibt der Tomate die rote Farbe. Der Name ist von der lateinischen Bezeichnung der Tomate Solanum lycopersicum abgeleitet. Reife Tomaten haben einen Lycopinanteil von 4 bis 5,6 mg pro 100 g Frucht. Lycopin ist ein Carotinoid, das antioxidativ wirkt und so die Immunabwehr stärken und das Risiko bestimmter Krebserkrankungen senken soll. Der Brennwert der Tomate ist mit etwa 75 kJ pro 100 g relativ gering. Aus Tomaten wird in großen Mengen Tomatenmark hergestellt, ferner Saft und auch Tomatenketchup.

Obwohl die Tomate ein Lebensmittel ist, sind das Kraut, der Stielansatz und der grüne Teil der Frucht durch das darin enthaltene Tomatidin (entspricht dem Solanin der Kartoffel) schwach giftig, das heißt unbekömmlich. Der Verzehr des Krautes oder sehr unreifer Früchte kann Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Es wird daher auch von einigen Quellen empfohlen, bei der Vorbereitung von Mahlzeiten grüne Teile und den Stielansatz zu entfernen.

Allerdings gibt es auch Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind – z. B. Green Zebra (grün gestreift auf leicht gelblichem Grund) oder Zebrino (dunkelgrün auf schwarzbraunem bzw. dunkelrotem Grund). Das soll daran liegen, dass diese Tomaten von innen nach außen reif werden und nicht, wie es von den roten Tomaten bekannt ist, von außen nach innen. Diese schwarzbraunen bis grünen Tomaten, angeblich aus einer Tomatensorte der Galápagos-Inseln gezüchtet, sollen also nicht mehr Solanin enthalten als die roten Tomaten.

Für den Hausgebrauch der Früchte sei anzumerken, das die Pflanzen sich über regelmäßige Düngergaben von frischen oder getrockneten Brennnessel- und Beinwellblättern mit nicht braunen Stellen erkenntlich zeigen, man kann aber auch mit Pflanzenjauchen, wie beispielweise Bananenschalentee, flüssig düngen.

Tomaten

Die Kraut- und Braunfäule ist eine der häufigsten Krankheiten an Tomatenpflanzen.

Der Erreger wird meist mit Regen- oder Gießwasser vom Boden auf die Pflanze übertragen. Die Kraut- und Braunfäule bewirkt ein rapides Bräunen und Verwelken des Blattwerkes und der Tomatenfrüchte kurz vor der Erntereife.

  • Vorbeugend sind daher Tomatenpflanzen so zu kultivieren, dass Gießwasser auf den Boden oder – besser – in eingegrabene Töpfchen gegossen wird, sodass vom Boden nichts an die Pflanze hochspritzt. Außerdem ist die Pflanze zum Schutz gegen Regenwasser unter Dächern zu halten.
  • Vorbeugend kann mit Kupfersalz-Präparaten gespritzt werden.
  • Ein vorbeugendes biologisches Spritzmittel besteht aus zerhackten Rhabarberblättern, welche mit kochendem Wasser übergossen werden. Nach dem Abkühlen wird dies durchgesiebt und auf die Tomaten gesprüht.
  • Mulch (Stroh, Holzhäcksel, Heu etc..) verhindert, dass das Wasser Bodenpartikel hochspritzt, sodass der Erreger nur schwer an die Pflanze kommt.
  • auch lebender Mulch (Unterpflanzung von günstig wechselwirkenden Kräutern oder Gemüsen) hat diesen Effekt.

Die Lagerung der Früchte geschieht am besten bei 13 bis 18 °C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 95 Prozent. Tomaten soll man, wenn möglich, immer getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern. Sie scheiden während der Lagerung Ethen aus, das den Stoffwechsel benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt, so dass diese schneller reifen und in der Folge auch schneller verderben. Normal reifen Tomaten auch nach, zum Ende des Sommers kann man somit unreife Früchte ernten und diese an einem Fenster oder kopfüber als ganze Pflanze regengeschützt nachreifen lassen.

In Deutschland wurde die Tomate vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. (VEN) zum Gemüse des Jahres 2001 gewählt.

Man kann süchtig werden, nach samenfesten Tomaten, durch die enorme Vielfalt und die Öffnung des “Handelns” über Landesgrenzen hinaus. Sortenliebhaber mit weit über 1000 verschiedenen Sorten sind gar nicht so selten. Aber diese dürfen im Handel nicht als Händler in Erscheinung treten, da dem Großteil dieser Sorten die sogenannte Sortenzulassung fehlt. Dieser Prozess ist kostenintensiv und somit werden viele Tomatensorten über Tauschbörsen und Samenfeste in Umlauf gebracht.

Man findet viele dieser “Händler” aber auch im Internet.

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