Schwarzer Nachtschatten – Solanum nigrum

Der Schwarze Nachtschatten ist eine einjährige, krautige Pflanze, die meist bis zu 70 cm hoch werden kann und niederliegend bis aufrecht wächst. Die Oberfläche aller Pflanzenteile kann schwach bis filzig behaart sein. Die auffallend dunkelgrün gefärbten Laubblätter sind zwischen 2,5 und 7,0 cm lang und zwischen 2,0 und 4,5 cm – selten auch bis 6,0 cm – breit. Sie sind eiförmig oder lanzettlich geformt, der Blattrand ist ganzrandig bis geschwungen gezähnt. Sie stehen an 2 bis 5 cm langen, drehrunden Blattstielen.

Schwarzer Nachtschatten mit unreifen Beeren

Die Blütezeit des Schwarzen Nachtschattens reicht von Juni bis Oktober. Die Blütenstände sitzen in den Achseln der mittleren bis oberen Blätter. Sie sind einfache, lockere, oftmals verlängerte Trugdolden aus meist fünf bis zehn, seltener auch nur drei Blüten. Die Blütenstandstiele haben eine Länge von 14 bis 28 mm, selten haben sie auch nur eine Länge von 8 mm. Die Blütenstiele sind deutlich kürzer und biegen sich während der Ausbildung der Früchte zurück. Der glockenförmige Blütenkelch ist 1,2 bis 2,5 mm lang und besteht aus meist eiförmigen Kelchblättern.

Typische Befruchter des Schwarzen Nachtschattens sind Schwebfliegen, Bienen und Hummeln. Die Früchte sind 6 bis 10 mm große, breit eiförmige Beeren mit zwei Kammern, deren Farbe zwischen mattem violett, schwarz und gelblich-grün variiert. Jede Beere enthält meist zwischen 26 und 60 Samen. Aufgrund des hohen Gehalts an Alkaloiden, vor allem in den unreifen Beeren, wird die Pflanze häufig als Giftpflanze kategorisiert, jedoch werden reife Beeren und die Blätter in einigen Teilen der Welt als Gemüse genutzt.

Dadurch lässt sich erklären, dass es zahlreiche Belege gibt, die entweder die Pflanze als Giftpflanze kategorisieren oder aber einen Einsatz als Nahrungsmittel beschreiben. Über die Verwendung als Nahrung werden die Blätter als Spinat-ähnliches Gemüse verwendet, andererseits werden die reifen Beeren als Obst gegessen. Die reifen Früchte werden vor allem in Teilen Afrikas, aber auch in Nordamerika, Indien und China, Russland und Kasachstan gegessen. In Nordamerika bezeichnet man die Früchte auch als „Wonderberry“ und kocht aus ihnen Konfitüre.

Alle Teile des Schwarzen Nachtschatten enthalten Steroidalkaloide Solanin, Solasonin, Solamargin und Chaconin. Die Konzentration dieser Stoffe schwankt sehr stark und ist wahrscheinlich abhängig vom Klima und Bodentyp, in dem die Pflanze wächst, zudem nimmt die Konzentration mit zunehmendem Alter der Pflanze ab.

In der Heilkunde fand es auch Anwendung, das während der Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut wurde in der Volksheilkunde als Medizin gegen Magen- und Blasenkrämpfe und Keuchhusten eingesetzt, eine äußerliche Anwendung wurde bei Ekzemen, nässenden Flechten, Juckreiz, Hämorrhoiden, Schrunden, Prellungen und Abszessen empfohlen. Ersetzt nicht den Besuch beim Arzt!

Durch das Vorkommen von Solanin und anderen Alkaloiden, vor allem in den unreifen Früchten, werden immer wieder Vergiftungen beschrieben. Bei KleinKindern ist zum Teil auch der eigentlich geringe Solaningehalt reifer Früchte ausreichend, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Die Symptome können dabei Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, erhöhte Herzfrequenz und Nierenreizung sein. Zudem treten Angstzustände, Krämpfe und Lähmungen auf, ebenso ein Ansteigen der Körpertemperatur mit anschließendem Abfallen unter den Normalwert. Bei starken Vergiftungen tritt der Tod durch Lähmung des zentralen Atemsystems ein.

Da zum Teil Hühner nach dem Fressen von giftigen, unreifen Beeren verenden, hat sich für die Art auch der Name Hühnertod eingebürgert. Vergiftungen von Weidetieren können zum Teil auch auf den hohen Nitratgehalt der Pflanzen zurückgeführt werden. Ist dies der Fall, schmeckt die Milch betroffener Tiere bitter.

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