Schachbrett – Melanargia galathea

oder auch Damenbrett, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Unterfamilie der Augenfalter innerhalb der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Das Schachbrett ist eine sehr weit verbreitete und variable Art und bildete eine Anzahl örtlicher Formen aus. Der Falter ist Schmetterling des Jahres 2019

Schachbrett – Melanargia galathea

 

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 37 bis 52 Millimetern. Ihre Flügeloberseiten sind schachbrettartig schwarz oder dunkelbraun und weiß gefleckt. Die Flügelunterseiten sind überwiegend weiß bis hellbräunlich gefärbt und haben mehrere graue Flecken, deren Rand etwas dunkler gefärbt ist. In der Postdiskalregion kann man mehrere schwarze, weiß gekernte und breit weiß umrandete Augenflecken erkennen. Die Flügeladerung ist schwarz. Es gibt Exemplare, deren Flügelunterseite fast rein weiß gefärbt ist. Ebenso existieren auch (etwa im Friaul) sehr dunkle Formen.

Die Raupen werden etwa 28 Millimeter lang und sind entweder grün oder gelb- bis graubraun gefärbt. Ihr Kopf ist aber immer hellbraun. Am Rücken tragen sie eine dunkle Längslinie, an den Seiten einen nach oben hellen, nach unten dunklen Seitenstreifen. Das Hinterleibsende läuft in zwei Zipfeln aus, die auf der Oberseite rötlich gefärbt sind. Der Körper der Tiere ist kurz behaart.

Die Tiere kommen vom Norden Spaniens über Mitteleuropa und Italien bis nach Osteuropa vor. Man findet sie auch in Nordafrika. In Deutschland ist die Art derzeit noch nicht gefährdet, aber rückläufig.

Die Imagines sitzen oft auf Flockenblumen (Centaurea), Skabiosen (Scabiosa), Kratzdisteln (Cirsium) und Ringdisteln (Carduus) und saugen Nektar. Männliche Falter haben keine Beobachtungsposten, sondern fliegen auf der Suche nach frisch geschlüpften Weibchen umher. Die Falter fliegen in einer Generation in Abhängigkeit von der Höhenlage und den klimatischen Bedingungen von Anfang Juni bis Ende August. Die Weibchen lassen ihre glatten, weißlichen, runden Eier auf Grashalmen oder anderen Pflanzen sitzend ungezielt auf den Boden fallen. Die Eier sind deutlich größer als die verwandter Arten, da die jungen Raupen mehr Energie benötigen, um nach dem Schlupf ohne Nahrungsaufnahme zu überwintern.

Die Raupen schlüpfen noch im Juli/August und überwintern. Da die Raupen nachtaktiv sind, findet man sie nach der Überwinterung nachts von März bis in den Mai/Juni. Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Gräsern, wie beispielsweise von  Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Rotem Straußgras (Agrostis capillaris), Gewöhnlichem Knäuelgras (Dactylis glomerata), Blauem Pfeifengras (Molinia caerulea), Flaumigem Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Schwingel (Festuca) und Zwenken (Brachypodium).

Um diesem Schmetterling zu helfen, reicht es, Wiesen mosaikartig zu mähen und Randstreifen von Bahndämmen, Feldwegen oder Gräben auch mal stehen zu lassen. Im Siedlungsbereich können Gartenbesitzer nährstoffarme und trockenwarme Wiesen für den Falter anlegen. Da Schachbrettfalter schon auf kleinen Flächen in größerer Anzahl leben können, helfen bereits solche kleinen Inseln, der Art das Überleben zu erleichtern.

 

 

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