Saat-Esparsette – Onobrychis viciifolia

Dieser zauberhafte Schmetterlingsblüher leuchtet aus wilden Wiesen heraus mit seinen rosafarbenen Kronblättern. Die Saat-Esparsette wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimetern. Als Rohbodenpionier und Tiefwurzler (bis zu 4m tief) kommt sie hervorragend mit sommerlich bedingten Trocknungszeiten zurecht.

Beim Aufsitzen genügend schwerer Insekten klappt das Schiffchen herab, so dass der Bauch des Insekts mit Pollen bedeckt bzw. später von der Narbe berührt wird. In einem späteren Blühstadium werden die Griffel freigegeben. Nektar ist reichlich vorhanden und auch kurzrüsseligen Bienen zugänglich; die Pflanze ist also eine gute Bienenweide. So besucht die Esparsetten-Sägehornbiene (Melitta dimidiata) ausschließlich Esparsetten.

Melitta dimidiata (Esparsetten-Sägehornbiene) ist vom Aussterben bedroht und extrem selten. Sie lebt solitär. Die Biene sammelt ihren Pollen oligolektisch und baut ihre Nester in selbstgegrabenen Hohlräumen, endogäisch/unterirdisch. Flugzeit von Ende Mai bis Anfang Juli.

Esparsette

Neben zahlreichen Bienenarten wurden auch Schmetterlinge und Schwebfliegen als Bestäuber beobachtet. Die Saat-Esparsette ist Futterpflanze des gefährdeten Esparsetten-Widderchens (Zygaena carniolica).

Einst kam die Saat-Esparsette aus dem Mittelmeerraum, Südosteuropa und Sibirien. Sie wurde mit der Besiedlung von Mitteleuropa vom Menschen mitgebracht und gilt dort deshalb als ein eingebürgerter Archäophyt. Bereits im 16. Jahrhundert wurde damit begonnen. sie in Mitteleuropa als Futterpflanze anzubauen, da sie eine eiweißreiche Trockenfutterpflanze und ein Bodenverbesserer ist. Sie wird von Pferden und Rindern gern gefressen. Als Weidepflanze wurde sie aber von anderen Pflanzen verdrängt, die zur Intensivnutzung besser geeignet waren. Als sogenanntes Gesundheu wird der Anbau in jüngster Zeit wieder mehr, da auf Grund ihres hohen Gehalts an Tannin wieder größere Bedeutung als pflanzliches Wurmmittel in der Tierhaltung beigemessen wird.

Ihre Cousine, die Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria) ist eng verwandt und kann, wo beide Arten in Erscheinung treten auch leicht verwechselt werden, dies liegt zum einen an der großen Variabilität der Futter-Esparsette, zum anderen wohl auch an der Tatsache, dass hybride, fruchtbare Formen zwischen den beiden Arten vorkommen.  Lediglich in Österreich findet man selten auch die Onobrychis arenaria subsp. taurerica, auch als Tauern-Sand-Esparsette, in wenigen regionalen Vorkommen.

Samenstand Esparsette

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