Pflanzendatenbank: Das Thema des Monats Juli 2022 – Obstbäume

Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema, zu dem fünf passende Pflanzen vorgestellt werden.

Diesen Monat geht es um das Thema Obstbäume

Obst ist ein wichtiger Baustein in unserer Ernährung. Obstbäume decken nicht nur diesen Bedarf, sie sind hervorragende Hortus-Pflanzen. Bäume werden in den Zeiten des Klimawandels immer wichtiger: Sie filtern nicht nur dasTreibhausgas Kohlendioxid aus der Atmosphäre, sie sind auch zunehmend ein wichtiger Faktor zum Thema Beschattung. Die trockenen, heißen Phasen mit starker Sonneneinstrahlung nehmen zu, viele Pflanzen – darunter auch immer mehr Kräuterarten wie z.B. Petersilie – profitieren von einer leichten Beschattung am Rande eines Baums.

Gerade die Blüten von Obstbäumen ziehen eine Vielzahl von Insekten an und die Früchte sind nicht nur ein Leckerbissen für den Menschen.

Durch das Pflanzen von alten Obstsorten kann man zusätzlich Gutes tun und dem “Wahnsinn” von Hybidzüchtungen entgegenwirken.

Wer keinen Platz für einen großen Obstbaum hat, kann auf niedrige Kulturformen bis hin zu Säulenobst ausweichen. Diese retten zwar keine alten Sorten, bringen aber Erträge für den Eigenbedarf und sind ein guter Beitrag zum Insekten- und Kleintierschutz.

 

Apfel – Malus domestica

Äpfel gehören zu den Kernobstgewächsen und werden inzwischen weltweit kultiviert. Es gibt zahlreiche Apfelarten, die bekannteste ist jedoch Malus domestica, deren Sorten (beispielsweise Granny Smith, Red Delicious und Boskoop …) weltweit verzehrt werden.

Der beste Standort für einen Apfelbaum ist ein sonniger bis mäßig halbschattiger Platz, der Boden sollte nährstoffreich und nicht zu lehmig sein, Staunässe mag der Apfelbaum nicht.

Die Größe eines Apfelbaums richtet sich stark nach Sorte und Kultur, kleine, schmale Säulenpflanzen sind im Fachhandel ebenso erhältlich wie Bäume, die eine Höhe von bis zu 15m erreichen können.

Der ökologische Nutzen eines Apfelbaums ist unfassbar groß: Je nach Region bildet der Apfel Ende April bis Anfang Mai weiß/rosafarbene Blüten aus, die von einer Vielzahl von Insekten als Nahrungsquelle genutzt werden. Die reifen Früchte dienen einer Vielzahl von Tierarten als Nahrung. Die Blätter des Baums dienen verschiedenen Schmetterlingsarten als Raupenfutter und als Laubbaum wirkt er zusätzlich auch noch dem Klimawandel entgegen.

Ein Apfelbaum ist also eine gute Gelegenheit, sich und der Umwelt etwas sehr Gutes zu tun.

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Birne – Pyrus communis

Birnen gehören zu den Kernobstgewächsen und werden inzwischen weltweit kultiviert. Der mit Abstand größte Birnenproduzent ist die Volksrepublik China.

Die Kulturbirne Pyrus communis ist eine Kreuzung verschiedener europäischer und asiatischer Wildbirnenarten. Der auch bei uns heimische Birnenbaum bevorzugt einen vollsonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte nährstoffreich und frisch sein.

Die Größe eines Birnenbaums richtet sich stark nach Sorte und Kultur, kleine, schmale Säulenpflanzen sind im Fachhandel ebenso erhältlich wie Bäume, die eine Höhe von bis zu knapp 20m erreichen können.

Nicht nur für uns Menschen ist der Birnenbaum nützlich: Mitte April bis Anfang Mai erscheinen die weißen Blüten, die einer Vielzahl von Insekten als Nahrungsquelle dienen. Von den reifen Früchten ernähren sich viele verschiedene Tierarten. Die Blätter des Baums dienen verschiedenen Schmetterlingsarten als Raupenfutter und als Laubbaum wirkt die Birne zusätzlich dem Klimawandel entgegen.

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Pflaume – Prunus domestica

Pflaumen gehören zu den Steinobstgewächsen und werden inzwischen weltweit kultiviert. Schon die alten Römer wussten die süßen Früchte zu schätzen.

Die Pflaume bevorzugt einen sonnigen und windgeschützten Standort, der Boden sollte nährstoffreich sein. Weder Staunässe noch zu starke Trockenheit sind für Pflaumenbäume gut. Daher kann es vorteilhaft sein, die Baumscheibe mit niedrigen Bodendeckern/Gras zu bepflanzen oder mit Grünschnitt zu mulchen. Die Größe eines Pflaumenbaums ist abhängig von der Kulturform, im Handel sind schmale Säulengewächse ebenso erhältlich wie Bäume, die eine Höhe von bis zu knapp 10m erreichen.

Im Mai werden die weißen Blüten von zahlreichen Insekten angeflogen, die Früchte im Herbst sind für viele Tierarten eine wichtige Nahrungsquelle. Die Blätter des Baums dienen verschiedenen Schmetterlingsarten als Raupenfutter und als Laubbaum wirkt die Pflaume zusätzlich dem Klimawandel entgegen.

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Kirsche – Prunus avium / Prunus cerasus

Kirschen gehören zu den Steinobstgewächsen. Bei der heimischen Kirsche unterscheiden wir im Allgemeinen zwischen der Süßkirsche (Prunus avium) und der Sauerkirsche (Prunus cerasus). Die Süßkirsche ist die Kulturform der Vogel-Kirsche.

Der Name ist Programm: Während Süßkirschen ein süßes, milldes Aroma besitzen, enthalten Sauerkirschen weniger Zucker und einen höheren Säureanteil.

Einen Kirschbaum pflanzt man am besten in nährstoffreichem, frischem Boden, der Standort sollte sonnig sein. Die Größe des Baums hängt von der Kulturform ab, im Handel sind kleinwüchsige Säulenformen ebenso erhältlich wie Bäume die eine Höhe von über 20m erreichen können.

Die weißen Blüten, die sich zwischen April und Mai bilden, enthalten viel Nektar und werden daher von Insekten zahlreich angeflogen. Die Früchte sind bei Vöglen äußerst beliebt, aber auch andere Tiere wie Insekten und Kleintiere nutzen sie als Nahrung. Ein Kirschbaum dient verschiedenen Schmetterlingsraupen als Futterpflanze und als Laubbaum wirkt er dem Klimawandel entgegen.

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Quitte – Cydonia oblonga

Die Quitte gehört zu den Kernobstgewächsen und wird in Mitteleuropa seit ca. dem 9 JH kultiviert. Die Früchte können zwar roh verzehrt werden, gewöhnlich werden sie aber zu Kompott, Marmelade o.ä. weiterverarbeitet. Sehr wichtig ist es, die Kerne zu entfernen, denn diese enthalten einen hohen Anteil als Blausäure und sind daher sehr giftig!!!

Die Quitte ist ein ausladender Baum, der eine Höhe von ca. 8m erreicht. Der bevorzugte Standort ist sonnig und geschützt, der Boden sollte nährstoffreich und nicht zu kalkhaltig sein. Ansonsten ist die Quitte recht anspruchslos, nur Staunässe verträgt sie nicht so gut.

Die weißen bis blassrosafarbenen Blüten werden ab Mai zahlreich von Insekten angeflogen. Die Früchte werden im Herbst von vielen Tieren als Nahrung genutzt.

Wie viele andere Obstbäume dient auch die Quitte als Raupenfutter für Schmetterlingsarten und als Laubbaum wirkt sie dem Klimawandel entgegen.

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