Pflanzendatenbank: Das Thema des Monats Juli 2020 – Wildrosen

Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema zu dem zehn passende Pflanzen vorgestellt werden.

In diesem Monatsthema geht es um Wildrosen

Wildrosen sind hervorragende Hortus-Pflanzen. Sie sind vielfältig einsetzbar, bieten Schutz sowie Nahrung und sind ein wahrer Blickfang.

Die meisten Wildrosen findet man in einem Hortus sicherlich als Komponente von niedrigen bis halbhohen Hecken, doch auch als Solitärgehölz – also alleinstehend – machen sie eine gute Figur und können großartige Akzente im Hortus setzen. Desweiteren kann man Wildrosen überall dort pflanzen, wo Kleintiere wie z.B. Vögel oder Eidechsen vor Räubern und Haustieren geschützt werden sollen.

Die Auswahl an Wildrosen ist groß, die zehn folgenden Arten sind relativ einfach über gute Staudengärtnereien und Baumschulen erhältlich. Alle sind robust, schnittverträglich und natürlich heimisch.

Rosa agrestis – Ackerrose

Diese weiß- bis blassrosa blühende Wildrose wird bis zu ca. 200 cm hoch und besitzt viele hakige Stachel. Reibt man die Blätter, verströmen sie einen leichten Apfelduft, die Blüten selbst riechen nicht und erscheinen Ende Juni bis Juli. Die Ackerrose ist anspruchslos und wächst gut an steinig-lehmigen Standorten, die sonnig oder halbschattig sein sollten. Bei einer Heckenpflanzung rechnet man zwei bis drei Gehölze pro Meter, da sie nur begrenzt blickdicht wird und sich nicht durch Ausläufer vermehrt.

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Rosa arvensis – Kriechrose, Feldrose

Wie der Name schon vermuten lässt, bildet diese Wildrose bis zu 400 cm lange Zweige, die über den Boden „kriechen“ oder mit Hilfe von Rankgerüsten auch in die Höhe wachsen. Ihre kleinen,weißen Blüten zeigen sich ab Ende Juni und verbreiten einen zarten Duft. Die Kriechrose mag humose Standorte, die sonnig bis halbschattig sind und gern lehmhaltig sein dürfen.

Diese Wildrose eignet sich hervorragend als Schutzgehölz für Benjes-Hecken, Totholzhaufen oder auch als Umrandung von Sandarien (dort aber darauf achten, dass sie außerhalb des mageren Bodens gepflanzt ist), da man die Wuchsrichtung der langen, dornigen Triebe gut kontrollieren und so gezielte Barrieren errichten kann.

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Rosa canina – Hundsrose

Wer eine dichtwachsende, höhere Wildrose braucht, sollte über die Hundsrose nachdenken. Sie wird bis zu 300 cm hoch und besitzt viele Stacheln, so dass sie auch sehr gut als Schutzgehölz eingesetzt werden kann (bei uns hält sie u.a. erfolgreich freilaufende Hunde vom Vorgarten fern).

Ihre rosafarbenen, duftenden Blüten werden ab Mai stark von Bienen und Hummeln angeflogen. Die Hundsrose ist anspruchslos, sie mag es humos und sonnig bis halbschattig. Für eine blickdichte, buschige Hecke reichen ein bis zwei Pflanzen pro Meter.

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Rosa gallica – Essigrose

Die Essigrose kommt zwar ursprünglich aus Kleinasien, wurde aber wahrscheinlich von Kreuzrittern nach Europa gebracht und wächst hier seit ca. 800 Jahren. Damit gehört sie zu den Archäophyten und kann problemlos für jeden Hortus empfohlen werden. Die stachelige Essigrose ist eher klein, ihre Höhe beschränkt sich auf ca. 150 cm. Ihre duftenden Blüten sind dunkelrosa und zeigen sich ab Juni. Sie wächst zwar aufrecht, bildet aber starke Ausläfer und kann daher auch als Bodendecker oder zur Hangbefestigung genutzt werden. Sie mag es eher nährstoffarm und trocken an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Für eine Heckenpflanzung rechnet man ein bis zwei Gehölze.

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Rosa glauca – Rotblättrige Rose

Es muss nicht immer reingrün sein. Die Rosa glauca hat dunkelgrüne Blätter mit einem Stich ins Blaue und Rote. Sie wird 200 – 300 cm hoch und besitzt kleine gerade Stacheln. Ihre pinkfarbenen kleinen Blüten werden ab Juni gern von Bienen und Hummeln besucht. Sie mag es sonnig und eher trocken, daher ist sie in sandigen Böden besser aufgehoben als in lehmigen. Da sie nicht ganz so konkurrenzstark ist, sollte man sie in Hecken nicht einzeln pflanzen. Pro Meter rechnet man drei bis vier Pflanzen.

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Rosa majalis – Zimt-Rose

Ihren Namen verdankt diese Rose den zimtfarbenen Zweigen, an denen sich schon im Mai die rosa- bis pinkfarbenen Blüten bilden. Auch sie besitzt Stacheln und da sie gut mit Halbschatten zurechtkommt, kann man sie gut als Schutzgehölz an Bäume pflanzen, um Vögel vor Räubern und Katzen zu schützen. Der Platz sollte allerdings nicht zu schattig sein. Sie wird ungefähr 150 cm hoch und mag es gerne etwas feucht. Sie bildet recht viele Ausläufer und kann daher auch für die Bepflanzung von Böschungen verwendet werden.

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Rosa pimpinellifolia ‘Reptens’ – Kriechende Bibernellrose

Diese Wildrose bildet bis zu 200 cm lange Triebe, die nicht aufrecht, sondern flach wachsen und stark bestachelt sind. Sie eignet sich daher überall dort gut als Schutzgehölz, wo es sonnig oder auch leicht halbschattig ist. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche, sie wächst auch auf eher sandigen Böden. Ihre cremefarbenen Blüten erscheinen je nach Region schon ab Ende April. Die Kriechende Bibernellrose bildet viele Ausläufer und kann daher nicht nur als lockere, niedrige Hecke verwendet werden, sondern auch als Bodendecker oder zur Hangbefestigung. Wegen der starken Ausbreitung reicht eine Pflanze pro Meter.

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Rosa pimpinellifolia – Bibernellrose

Die Bibernellrose wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von ca. 150 – 200 cm. Sie ist stark bestachelt und ihre cremefarbenen Blüten bieten Insekten je nach Region schon ab Ende April Nahrung. An den Boden stellt sie keine besonderen Anspruche, sie kommt auch auf sandigen Böden zurecht, sollte aber vollsonnig stehen. Die Bibernellrose bildet viele Ausläufer und findet daher nicht nur als lockere Hecke Verwendung, sondern eignet sich auch als Bodendecker oder zur Hangbefestigung. Für eine Hecke rechnet man eine Pflanze pro Meter, da sie sich im Laufe der Zeit stark ausbreitet.

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Rosa rubiginosa – Weinrose

Die Weinrose, auch Schottische Weinrose ist eine sehr dicht wachsende, hohe Wildrose. Sie kann bis zu 300 cm hoch werden und ihre Zweige sind mit vielen hakenförmigen Stacheln besetzt. Sie eignet sich hervorragend für mittelhohe Hecken und zaunlose Abgrenzungen, da sie mit der Zeit eine nahezu undurchdringliche Barriere bildet. Ihr Laub riecht leicht nach Äpfeln und die kräftig dunkelrosafarbenen, stark duftenden Blüten sind ab Juni eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. An sonnigen bis halbschattigen Lagen in humosen Böden fühlt sie sich wohl und für eine Heckenpflanzung rechnet man zwei Gehölze pro Meter.

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Rosa tomentosa – Filzrose

Die Filzrose erreicht eine Höhe von bis zu 200 cm.. Sie mag es wie die meisten Wildrosen sonnig bis halbschattig. Der Boden sollte locker – also nicht zu lehmhaltig – sein. Ihre duftenden hellrosafarbenen Blüten sind ab Juni eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten. Die stacheligen Triebe machen sie zu einem guten Schutzgehölz für Vögel. Die Filzrose bildet keine Ausläufer und für eine Heckenpflanzung benötigt man zwei Pflanzen pro Meter.

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