Pflanzendatenbank: Das Thema des Monats August 2020 – Würzkräuter

Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema, zu dem zehn passende Pflanzen vorgestellt werden.

In diesem Monatsthema geht es um Würzkräuter

Würzkräuter sind in fast jedem Hortus zu finden. Sie wachsen nicht nur in der Ertragszone und/oder Kräuterspiralen, sondern finden sich auch an Teichen, als Unterpflanzung in Hecken und Lückenfüller in Pflanzsteinen. Wie wäre es mit einer Beetbegrenzung aus dichtwachsenden Kräutern als Alternative zum nicht gerade insektenfreundlichem Buchsbaum? Auch für Kübel, Töpfe und Balkonkästen sind die meisten Kräuter gut geeignet.

Würzkräuter sind mehr als nur eine Kochzutat. Viele von ihnen sind in ihrer Blütezeit wichtige Nahrungsquellen für Insekten und einige dienen auch als Raupenfutter … man kann ja ein paar Pflanzen mehr anbauen und teilen. Darüber hinaus haben die meisten Würzkräuter auch heilende Eigenschaften, wie man schon im Mittelalter wusste. Wer also Würzkräuter in den Hortus holt, hilft nicht nur der Natur, sondern auch sich selbst, denn fast alle sind – unabhängig von ihrer heilenden Wirkung – reich an Mineralien und Vitaminen.

 

Satureja hortensis – Echtes Bohnenkraut, Sommerbohnenkraut

Das Sommerbohnenkraut ist eine einjährige Pflanze, die lange verzweigte Triebe von einer Länge bis zu ca. 50 cm bildet. Man kann es schon ab Mitte/Ende März aussäen, leichte Fröste machen ihm nichts aus. Der Boden sollte nicht zu trocken und nährstoffreich sein, der Standort sonnig bis halbschattig. Es gedeiht auch in mageren Böden, bleibt dort allerdings kleiner. Ab Juli blüht werden die weißen Blüten gerne von Insekten angeflogen. Seine ursprüngliche Herkunft ist der östliche Mittelmeerraum und Südeuropa, es wird angenommen, dass Mönche das Kraut im 10. JH nach Mitteleuropa brachten.

Verwendet wird Bohnenkraut – wie der Name schon sagt – zu (fast) allen Arten von Bohnengemüse, darauf sollte man sich aber nicht beschränken. Es eignet sich sehr gut zum Würzen von Hülsenfrüchten-, Kohl- und Kartoffelgerichten. Auch Fleisch und Fischgerichten gibt es eine besondere Note. Roh kann man es in Salaten verwenden und in Kräutermischungen für Quark, Kräuterbutter, Dips oder Frischkäse. Bohnenkraut kann auch gut als getrocknetes Kraut verwendet werden.

Schon im Mittelalter wusste man um die heilende Wirkung des Bohnenkrauts. Man verwendete es in schweren Gerichten zur Verdauungförderung oder verabreichte es als Kraut oder Tee bei Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen und Kopfschmerz.

Neben dem Sommer-Bohnenkraut ist auch das Winter- oder Bergbohnenkraut (Staureja montana) weit verbreitet. Es enthält etwas mehr ätherische Öle und ist im Gegensatz zum einjährigen Sommerbohnenkraut eine Staude. Gepflanzt wird es auf steinigen, trocken Böden.

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Thymus vulgaris – Echter Thymian

Die Thymian-Familie ist groß, als Würzkraut ist der Echte Thymian weit verbreitet. Der Echte Thymian gehört zu den Halbsträuchern, lässt man ihn wachsen, wird er bis zu 40 – 50 cm hoch und verholzt von unten. Kleine weiße bis blasslila Blüten zeigen sich ab Ende Mai bis in den Oktober hinein. Ab April kann man ihn aussäen, bei stärkeren Nachtfrösten kann man die Jungpflanzen ein wenig abdecken. Er mag magere, trockene Böden. Steht er etwas nährstoffreicher in der Ertragszone, wird die Pflanze größer. Zu nährstoffreich sollte es aber genausowenig sein wie zu nass. Will man das Kraut nicht zwingend in der Küche verwenden, eignet sich Thymian gut zur Fugenbepflanzung in Wegen, da er bedingt trittfest ist.

Ursprünglich stammt der Echte Thymian aus dem südlichen und westlichen Mittelmeerraum, hat sich aber hier schon lange etabliert und ist in vielen Teilen Deutschlands verwildert.

In der Küche findet Thymian in allen mediterranen Gerichten Verwendung, doch auch Kartoffeln und Fleisch (vor allem Lamm) gibt er eine kräftige Note. Flammkuchen mit Ziegenkäse und Äpfeln schmeckt mit Thymian hervorragend. Roh verwendet man Thymian in Salaten und in Kräutermischungen für Quark, Kräuterbutter, Dips oder Frischkäse. Thymiansalz und Thymianöl sind weitere Möglichkeiten. Er kann auch gut als getrocknetes Kraut verwendet werden.

Thymian wird in der Heilkunde nicht nur bei Magen- und Darmbeschwerden als hilfreich angesehen, im Handel finden sich viele Medikamente gegen Husten, die Thymian enthalten. In der Küche verwendet soll es verdauungsfördernde Eigenschafen haben.

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Allium ursinum – Bärlauch

Der heimische Bärlauch gehört zu den Stauden und wird bis zu ca. 30 cm hoch. Seine Blätter ähneln denen von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen, riechen aber nach Knoblauch, was eine Unterscheidung einfach macht. An seinen wunderschönen weißen Blüten kann man sich ab April erfreuen und Schwebfliegen sind dankbare Nutzer dieser Staude. Die Samen des Bärlauchs sind Kaltkeimer, sie keimen also nur, wenn sie Frost abbekommen haben. Das kann durchaus zwei Jahre dauern. Wer es einfacher haben möchte, kann die Pflanzen leicht im Handel erwerben. Einmal im Hortus am richtigen Standort, vermehrt er sich im Laufe der Zeit stark über Zwiebeln. Und bitte nicht verzweifeln, wenn er scheinbar auf einmal weg ist. Seine Blätter ziehen im Sommer ein (das bedeutet, dass er oberirdisch abstirbt), aber im nächsten Frühling kommt er zurück.

Bärlauch ist kein Sonnenanbeter. Er mag es feucht, schattig und nährstoffreich, daher ist er perfekt für Unterpflanzungen von Hecken, Sträuchern und Bäumen geeignet. Geerntet wird direkt vor der Blüte, am besten aber nur wenige Blätter pro Pflanze, damit der Bärlauch genügend Energiereserven für den Neuaustrieb anlegen kann.

Die Verwendung von Bärlauchs in der Küche ähnelt der von Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch. Er passt wunderbar zu Nudel- und Fleischgerichten. Wird er erhitzt, verliert er etwas an Schärfe und Aroma. Roh nutzt man die kleingehackten Blätter als Brotbelag, in Salaten und als Bestandteil von Kräutermischungen für Quark, Kräuterbutter, Dips oder Frischkäse. Darüber hinaus kann man mit Bärlauchblättern ein sehr leckeres Pesto zubereiten. Zum Trocknen ist Bärlauch nicht geeignet, er verliert sehr viel Aroma. Allerdings kann man ihn sehr gut einfrieren. Bärlauchsalz und Bärlauchöl sind weitere Alternativen.

In der Volksmedizin ist Bärlauch schon lange bekannt. Bereits die Germanen, Kelten und Römer nutzten seine heilende Wirkung. Auch heutzutage wird die Pflanze gern als Frühjahrskur verwendet, da ihr reinigende, harntreibende, blutdrucksenkende und antiseptische Eigenschaften zugeschrieben werden. Weiterhin soll sie appetitanregend wirken, die Verdauung fördern und Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen.

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Allium schoenoprasum – Schnittlauch

Schnittlauch gehört zu den mehrjährigen Pflanzen und wird – je nach Sorte – bis zu 40 cm hoch. Ab Mai/Juni entwickeln sich große violette Blüten, die eifrig von Insekten besucht werden. Ab Februar/März kann der Kaltkeimer ausgesät werden, leichte Fröste schaden den Jungpflanzen nicht. Sein Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Schnittlauch mag es nährstoffreich und feucht, in der Natur findet man ihn gerne in der Nähe von Seeufern oder Feuchtwiesen. Staunässe behagt ihm aber nicht. Schnittlauch kann in einer schmalen Reihe an Beeträndern angepflanzt werden. Die filigranen Halme sind mit und ohne Blüten äußerst dekorativ.

Schnittlauch ist ein vielseitig verwendetes Küchenkraut. Beim Kochen verliert er allerdings sehr viel von seinem Aroma. Man bestreut also besser das fertige Gericht am Schluss mit kleingeschnittenen Schnittlauchröllchen. Salate, Suppen, Eier- und Kartoffelspeisen, Quark, Dips, Mayonnaise, Kräuterbutter … die Verwendungsmöglichkeiten sind unendlich. Nicht zu vergessen das einfache Butterbrot mit Schnittlauch, das nicht nur bei der bayrischen Brotzeit geschätzt wird. Die Blüten sind essbar und setzen farbige Akzente in Salaten, Kräuterbutter & Co. Ihr Geschmack ist scharf und zwiebelig.

Zum Trocknen ist Schnittlauch nicht gut geeignet, er verliert nahezu sein gesamtes Aroma. Besser ist es, ihn einzufrieren. Geernteten Schnittlauch sollte man nicht in wassergefüllten Gefäßen lagern, sondern in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank aufbewahren.

Die Herkunft des Schnittlauchs ist noch nicht eindeutig geklärt, in Frage kommen wahrscheinlich die Alpen, das Mittelmeergebiet oder auch Sibirien. Wie auch immer, im Gegensatz zu heute war Schnittlauch in der Antike und im Mittelalter ein anerkanntes Heilkraut bei Hämorrhoiden oder Nasenbeschwerden. In unserer Zeit werden ihm positive Eigenschaften bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blasenschwäche und Hämorrhoiden zugeschrieben. Allerdings wurden wirkungsvollere Heilpflanzen entdeckt, so dass Schnittlauch kaum mehr als Heilkraut in Erscheinung tritt.

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Ocimum basilicum – Basilikum

In unseren Breiten ist Basilikum meist eine bis zu 60 cm hohe einjährige Pflanze, in tropischen Gebieten hingegen ist sie mehrjährig. Allerdings kann Basilikum bei Temperaturen von ca. 15°C auch in unseren Breiten überwintert werden. Seine Herkunft ist nicht eindeutig geklärt, man vermutet die tropischen Gebiete Afrikas und Asiens, vornehmlich Indien. Nach Europa kam das Basilikum wahrscheinich im 12. JH. Die Aussaat erfolgt im März in Vorkultur bei etwa 20-25 °C. Nach den Eisheiligen kann die Pflanze dann ins Freiland. Der bevorzugte Standort ist sonnig, warm, windgeschützt, nährstoffreich und durchlässig. Die Erde sollte feucht sein und nicht vollständig austrocknen, Staunässe führt allerdings schnell zu Pilzbefall und Wurzelfäule. Ab Juni erscheinen dann die kleinen weißen bis rosafarbenen Blüten, die sehr stark von Insekten angeflogen werden.

In der Küche sollte Basilikum möglichst frisch verwendet werden, da sein Aroma beim Erhitzen verloren geht. Man fügt es den Gerichten daher besser erst am Schluss hinzu.  Es ist fester Bestandteil der italienischen und z.T. auch griechischen Küche und sollte in keiner Tomatensoße fehlen. Weiterhin verwendet man es in Salaten und in Kräutermischungen für Quark, Kräuterbutter, Dips oder Frischkäse.

Basilikum eignet sich nicht zum Trocknen, es verliert den Großteil seines Aromas. Einfrieren ist die bessere Wahl. Auch in Form eines selbsatgemachten Basilikumöls behält es sein Aroma.

Bereits im Altertum galt Basilikum in Ägypten als Heilpflanze und wird heutzutage noch bei Blähungen, Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit verwendet. Auch soll es Linderung bei Halserkrankungen und Erkältungen bringen. Allerdings sollte sich der Gebrauch von Basilikum eher auf das Würzen von Speisen beschränken, da die Wirkstoffe Estragol und Campher in höheren Dosen ein Risiko bedeuten können.

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Aloysia triphylla – Zitronenverbene, Zitronenstrauch

Die Zitronenverbene gehört zu den Halbsträuchern und kann bei uns eine Höhe von ca. 150 cm erreichen. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und gelangte durch spanische Seefahrer im 17./18.JH nach Europa. Auf Grund ihrer Herkunft ist sie nur bedingt winterhart und sollte besser frostfrei überwintert werden. In milden Wintern ist auch eine Überwinterung im Freien möglich, wobei die Pflanze einen guten Winterschutz benötigt. Im Spätherbst wirft der Strauch seine Blätter ab, danach kann man die Pflanze stark zurückschneiden. Ab Mai treibt sie von unten neu aus. Bei der Aussaat gilt es einiges zu beachten, wesentlich einfacher ist der Anbau durch Stecklinge oder Pflanzen. Diese können nach den Eisheiligen ins Freiland. Als Standort eignet sich am besten ein vollsonniger Platz, der Boden sollte gut durchlässig und humos, aber nicht zu nährstoffreich sein. Die Zitronenverbene ist kein Trockenspezialist, Staunässe sollte aber vermieden werden. Ab Mitte Juli bilden sich kleine weißen Blüten, die von einigen Insekten angeflogen werden.

Die Verwendung der Zitronenverbene ist vielseitig. Ihre stark nach Zitrone duftenden Blätter dienen als Würzkraut für Fleischfüllungen, zu Fisch, Geflügel und Gemüse. Roh verzehrt man sie in Salaten und in Kräutermischungen für Quark, Kräuterbutter, Dips oder Frischkäse. Die Blätter eignen sich hervorragend zum Aromatisieren von Zucker, Öl, Essig und Salz, auch Marmeladen und Kuchen verleiht sie einen leckeren Zitronengeschmack. Ein Zitronenverbene-Tee schmeckt sowohl heiß als auch kalt und ein paar Blätter machen ein einfaches Wasser zu einem zitronigen, kalorienfreien Erfrischungsgetränk. Bei einer überreichen Ernte bietet sich die Herstellung von Zitronensirup an oder man trocknet die Blätter.

In Form von Duftsäckchen ist der frische Zitronenduft der Verbene eine erfrischende Alternative zum üblichen schweren süßlichen Lavendelaroma. Als Zusatz für Kosmetikprodukte ist die Zitronenverbene ebenfalls geeignet.

Und als ob das nicht genug wäre – auch in der Volksmedizin hat die Zitronenverbene einen festen Platz,. Anwendung findet sie in vielen Ländern bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungen, Nervosität und Schlaflosigkeit sowie als Umschlag bei leichten Sportverletzungen.

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Origanum majorana – Majoran

Die Wildform des Majoran gehört zu den Halbsträuchern, bei uns findet er sich meist als einjährige Pflanze mit einer Höhe bis zu ca. 80 cm. Ursprünglich aus Kleinasien stammend, wird er bei uns schon seit sehr langer Zeit kultiviert. Majoran fühlt sich in lockeren Böden mit Stein- und Lehmanteilen sehr wohl, der Standort darf gerne vollsonnig sein. Die Direktaussaat erfolgt nach den Eisheiligen wobei die Saat nur sehr dünn mit Erde bedeckt werden sollte. Wer nicht so lange auf erntefähige Pflanzen warten möchte, kann problemlos ab März in Töpfen auf der Fensterbank aussäen oder die im Handel angebotenen Kräutertöpfe pflanzen. Majoran verträgt Trockenheit und muss nur an besonders heißen und trockenen Tagen gegossen werden. Die kleinen weißen bis rötlichen Blüten werden ab Juni gerne von Insekten angeflogen.

Wie die meisten Kräuter enthält auch Majoran viel Vitamin C und Gerbstoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Man verwendet ihn häufig um fette Speisen leichter verdaulich zu machen. Weiterhin werden ihm leicht entzündungshemmende und immunsystemstärkende Eigenschaften zugeschrieben.

In der Küche verleiht Majoran Suppen, Eintöpfen und mediterranen Gerichten eine angenehme Würze. Auch für Salate und Kräutermischungen für Quark, Kräuterbutter, Dips oder Frischkäse kann er gut verwendet werden.

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Levisticum officinale  – Liebstöckel

Liebstöckel ist eine mehrjährige Pflanze, die je nach Standort eine Höhe von ca. 2,5 m und einen Durchmesser von ca. 60 cm erreichen kann. Durch eine regelmäßige Ernte kann er aber kleiner gehalten werden, auch Rückschnitte werden vertragen.

Die genaue Herkunft ist nicht bekannt, vermutet wird aber der Mittlere Osten im Gebiet um das heutige Afgahnistan. Schon vor langer Zeit (ca. Ende des 18. / Anfang des 19. JH ?) wurde er bei uns in Klostergärten angebaut.

Die Aussaat erfolgt ab April direkt ins Freiland, eine Vorkultur ab März ist möglich. Liebstöckel bevorzugt nähstoffreichen Boden, bei mir wächst er am besten im hellen Halbschatten, doch er kommt auch mit einem sonnigen oder normalen Halbschatten gut zurecht. Für ein wenig Wasser in Trockenzeiten ist er dankbar. Die gelben Blüten bilden sich ab Juni und ab August reifen die Samenstände.

Frisch oder getrocknet kann man Liebstöckel hervorragend für Eier- und Pilzgerichte, sowie für Suppen und Eintöpfe verwenden. Wer seine Fleisch- bzw. Gemüsebrühen selber herstellt, kann bei der Zubereitung die Stiele grob hacken und mitkochen.

In der Volksmedizin wird Liebstöckel als Magenmittel bei Sodbrennen, Völlegefühl und Aufstoßen verwendet. Auf Grund der harntreibenden Wirkung sollte man bei einer medizinischen Verwendung von Liebstöckel auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und bei Nierenproblemen vorher mit einem Arzt Rücksprache halten.

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Origanum vulgare – Oregano

Oregano ist eine ausdauernde Staude, die ca. 60-70 cm hoch werden kann. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, wird Oregano bei uns schon seit mehr als 400 Jahren kultiviert. Die Aussaat erfolgt entweder ab März in Vorkultur oder ab April direkt ins Freiland. Da Oregano zu den Lichtkeimern gehört, dürfen die Samen nur angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden. Am richtigen Standort, der sonnig, trocken und mager bis mäßig nährstoffreich sein sollte, breitet sich die Pflanze gerne über Ausläufer und Selbstaussaat aus. Ab Juli erscheinen die rosafarbenen Blüten, die von Insekten angeflogen werden.

Für die mediterrane Küche ist Oregano unabdingbar, doch auch Salaten und Kräutermischungen für Quark & Co. gibt er eine ganz besondere Würze. Egal, ob frisch oder getrocknet, dieses Kraut sollte in keiner Küche fehlen.

Doch Oregano kann noch mehr: Ihm werden auswurffördernde, krampflösende und wegen seiner Gerbstoffe eine zusammenziehende Wirkung zugeschrieben. Es wirkt entzündungshemmend, hilft bei Erkrankung der oberen Atemwege und lindert Verdauungsbeschwerden. Äußerlich angewendet soll es Allergien und Hautausschläge lindern. Desweiteren wird in der Aromatherapie ätherisches Oreganoöl verwendet.

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Petroselinum crispum – Petersilie

Die zweijährige Pflanze ist in Deutschland eines der meistverwendeten Küchenkräuter und wird bis zu 80 cm hoch. Es gibt Aufzeichnungen, nach denen die Petersilie schon im 3. JH n.Chr. in Griechenland verwendet wurde. Karl der Große verfügte später ihren Anbau und im Mittelalter wurde die Pflanze als Heilmittel genutzt.

Ab Ende März kann man das Kraut im Freiland aussäen, auf der Fensterbank sät und erntet man ganzjährig. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und nährstoffreich sein. Ein wenig Wasser während längerer Trockenperioden hilft gelbe Blätter zu verhindern. Im zweiten Jahr bilden sich ab Juni kleine blassgelbe Blüten. Wichtig: Ab diesem Zeitpunkt ist Petersilie gesundheitsschädlich! In den Pflanzenteilen steigt der enthaltene Anteil an giftigem Bestandteilen (Apiol, Myristicin) stark an. Es hilft auch nicht, die Blütenansätze zu entfernen, da die hohe Konzentration die gesamte Pflanze betrifft. Es ist also ratsam, sich jedes Jahr neue Pflanzen zu ziehen.

In der Küche ist Petersilie so vielseitig verwendbar wie kaum ein anderes Würzkraut. Fleischgerichte, Suppen, Gemüse, Eierspeisen, Quark, Salate, Dips … Die Liste scheint unendlich lang, es gibt kaum ein herzhaftes Gericht, zu dem Petersilie nicht passt. Beim Trocknen verliert sie sehr viel Geschmack und Aroma, man sollte sie besser einfrieren.

Petersilie hat harntreibende Eigenschaften. Die Samen können eine starke Reizwirkung auf Darm und Gebärmutter ausüben. Früher wurden mit den Samen Wehen eingeleitet und Abtreibungen vorgenommen (Heutzutage kann man davon nur abraten, da diese Selbstversuche tödlich enden können! Es gibt medizinisch unbedenklichere Lösungen).  In Überdosierung kann Petersiliensamen Niere und Herz schädigen.

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