Pfingstrosen – Paeonia

auch Päonien genannt, sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Pfingstrosen ist das südliche Europa, aber auch Russland, Klein- und Ostasien. Zwei, der 32 Arten kommen in Nordamerika vor. Ausgangsformen der Kultursorten sind fast immer gärtnerische Züchtungen der Gemeinen Pfingstrose und der Milchweißen Pfingstrose.

Pfingstrosen – Paeonia

 

Pfingstrosen wachsen überwiegend in Bergwäldern, einige Arten kommen auch in den Steppenregionen Osteuropas sowie Asiens vor (beispielsweise Paeonia tenuifolia). Die europäischen Pfingstrosen finden sich überwiegend auf kalkhaltigen Böden und wachsen zumeist in wenig geschlossenen Wäldern und Buschwaldregionen.

Die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis), die aus den Bergregionen Südeuropas stammt, gilt in Bayern und zwar vor allem in Franken als stellenweise eingebürgert. Aufgrund ihrer langen Kultivierungsgeschichte in Mitteleuropa würde man sie den verschleppten Archäophyten zurechnen. Da sie von den Benediktinern über die Alpen gebracht wurde, bekam sie auch den Namen „Benediktinerrose“. Von den Klostergärten fand sie rasch den Weg in die Bauerngärten. Im Spätmittelalter entstand die gefüllte Form der Paeonia officinalis. In der christlichen Symbolik stand sie für Reichtum, Heilung, weibliche Schönheit und galt als „Rose ohne Dorn“.

Die Echte Pfingstrose wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 100 Zentimetern erreicht. Die einzelnen Stängel sind unverzweigt.

Zur Blütezeit sind keine grundständigen Laubblätter vorhanden. Die Stängelblätter sind gestielt. Die Blattspreite hat einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter und ist bis zum Blattstiel dreiteilig, oberseits dunkelgrün und kahl, unterseits grau und anliegend behaart.

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni. Die sehr großen Blüten stehen endständig einzeln.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die Naturform besitzt fünf Kelchblätter, die ungleich geformt und lang sind; sie sind grün bis rot und fallen direkt nach der Befruchtung ab. Die fünf bis zehn roten Kronblätter, sind bei einer Länge von 4 bis 8 Zentimetern oval und größer als die Kelchblätter. Die Farben der Sorten können sehr unterschiedlich sein. Die Blüten der Naturform sind nicht gefüllt. Die Pfingstrose besitzt zahlreiche gelbe Staubblätter, die an ihrer Basis zu einem fleischigen Ring verwachsen, der Nektar absondert. Die zwei oder drei Fruchtblätter sind frei.

Die weissfilzig behaarte Balgfrucht ist bis zu 5 Zentimeter lang.

Die Echte Pfingstrose ist ein Rhizom-Geophyt mit Wurzelknollen. Die Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelbrut. 

Blütenökologisch handelt es sich um große, vorweibliche „Pollen-Scheibenblumen“. Die Kronblätter sind durch das Anthocyan Paeolin rot gefärbt.

Mit 3,6 Millionen Pollenkörnern liegt hier die höchste bekannte Pollenkornzahl je Blüte vor. Die Echte Pfingstrose ist ein Pollenspender von besonderem Wert. Bestäuber sind Pollensucher vieler Arten, beispielsweise Honigbienen. An den Kelchblättern der Blütenknospen wird auskristallisierendes Zuckerwasser abgegeben, das von verschiedenen Insekten, besonders von Ameisen aufgenommen wird, wobei letztere wahrscheinlich den jungen Knospen einen gewissen Schutz vor Tierfrass bieten.

Je Blüte können sich zwei oder mehr Balgfrüchte entwickeln. Die geöffneten Früchte zeigen neben den normalen schwarz glänzenden Samen noch rote Samen mit Schaufunktion. Die Ausbreitung erfolgt durch größere Ameisen, es findet wohl auch Bearbeitungsausbreitung durch Vögel statt. Die Samen sind ölreich, Kälte- und Lichtkeimer. Die Naturformen der Echten Pfingstrose gedeihen auf kalkreichen Hängen und lichten Gebüschen.

Sie ist in Süddeutschland eine klassische Bauerngartenstaude.

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Die Milchweiße Pfingstrose (Paeonia lactiflora), auch Chinesische Pfingstrose genannt, ist beheimatet in Zentral- und Ostasien, von Südsibirien, Mongolei, Tibet über Nordchina bis in den russischen Fernen Osten sowie Korea. Sie wird mit vielen Sorten, auch Edel-Pfingstrose genannt, als Zierpflanze verwendet.

P. broteri, Vorkommen Iberische Halbinsel
P. cambessedesii, Balearen
P. clusii, Kreta, Karpathos, Rhodos
P. coriacea, Spanien, Sardinien, Korsika
p. corsica, Griechenland, Korsika, Sardinien
P. daurica, Westbalkan

P.  mascula, Balkanhalbinsel, Rumänien, Griechenland mitsamt Ägäis, Italien, sowie Frankreich, Spanien und bei der Halbinsel Krim; Eine Besonderheit ist, dass diese Pfingstrosen-Art mit 3,6 Millionen die höchste bekannte Pollenzahl je Blüte besitzt.;  bekannteste europäische Päonien-Art

P. parnassica, Griechenland
P. saueri, Balkanhalbinsel
P. tenuifolia, Südosteuropa, Südrussland

Die hier aufgeführten, sind nur die in Europa heimischen.

Bitte nur ungefüllte pflanzen, da gefüllte Sorten weder Nektar noch Pollen liefern!

 

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