Naturschatz Weidenröschen Tee

Aus dem schmalblättrigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium) wird ein bekömmlicher und heilsamer Tee zubereitet. Da die Pflanze viel Nektar zu bieten hat, wird sie auch gern von Insekten besucht.

Im östlichen Europa wird dieser wie Schwarztee getrunken und man kann ihn als “Ivantee” erwerben.

Der Ivan-Tee wurde sogar im Zarenhof getrunken und exportiert. Da er kein Koffein, Teein, Purin oder Oxalsäure enthält wirkt er im menschlichen Körper nicht säurebildend, sondern er beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt positiv. Er wirkt ausgleichend und beruhigend.

Aufgrund dieser ungewöhnlichen Vielfalt an wertvollen Inhaltstoffen wird das Schmalblättrige Weidenröschen als Heiltee angewendet bei:
• bei Erkrankungen des Urogenitalsystems wie Prostata-Erkrankungen;
• bei Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm;
• bei Steinen in Leber und Nieren;
• bei Erkrankungen der Milz;
• zur Vorbeugung und Behandlung bei malignen und benignen Tumoren;
• bei Hauterkrankungen;
• zur Erhöhung der Potenz;
• für die Stärkung der Abwehrkraft auch bei Virusinfektionen;
• zur Prävention gegen Karies;
• für die Verbesserung des Blutbildes und zur Normalisierung des Blutdrucks;
• für die Entgiftung von Umweltgiften und beim Alkoholabbau;
• zur Regeneration bei Erschöpfung;
• zur Stärkung der Haarwurzeln (auch als Spülung);
• bei Kopfschmerzen.

Die Verwendung des Tees ist seit dem 12. Jahrhundert in weiten Teilen Russlands belegt.

Herstellung:

Gesammelt wird die gesamte oberirdische Pflanze kurz vor oder während der Blüte, insbesondere aber die grünen Blätter, in denen die höchste Konzentration an Wirkstoffen vorhanden ist. Man streift die Blätter nach unten ab und lässt die noch nicht aufgeblühte Blüte stehen . Die könnte man später ernten und getrocknet mit dazu mischen. Nachdem verlesen von ungeeigneten Blättern, wäscht man den Rest und schleudert ihn mit der Salatschleuder trocken. Danach knetet man die Blattmasse bis der Saft nach außen tritt. Dann füllt man diese Blätter in luftdichte Tüten oder Gläser, um den Fermentationsprozess zu aktivieren. Dieses dauert ca. 3 – 5 Tage. Danach sind die Blätter dunkeloliv und werden nochmalig getrocknet.

Dieser Import-Tee kostet in Deutschland, bei 30gr. gut 12 Euro im Handel. Mit ein Grund, ihn selbst zu produzieren.

Die jungen unter- und oberirdischen Pflanzenteile können ähnlich dem Spargel als Salat oder Gemüse zubereitet werden. Junge, zarte Blätter sind zwar säuerlich im Geschmack (reich an Vitamin C), man kann sie aber mit milden Kräutern mischen.

Bienen, die die Pollen von Epilobium angustifolium sammeln, sollen besonders aromatischen Honig geben. Insbesondere die unterirdischen Pflanzenteile sind reich an Gerb- und Schleimstoffen. Früher (und teilweise auch heute noch) wurden aus den Samenhaaren des Schmalblättrigen Weidenröschens Kerzendochte geflochten. Die nordamerikanischen Ureinwohner verarbeiteten die äußeren Fasern der Stängel zur Herstellung von Schnüren, aus welchen sie wiederum Fischernetze knüpften. Andere Indianerstämme verwendeten die langen Samenhaare, um sie zusammen mit Ziegenwolle zu Decken und Umhängen zu weben. Die Samenfäden wurden auch als Kissenfüllung genutzt.

Weidenröschen – Epilobium

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