Naturschatz Hohler Lerchensporn – Corydalis cava

Zwischen März und Anfang April entwickeln sich die variabel gefärbten, schwach wohlriechenden Blüten des Hohlen Lerchensporns. Jede Population umfasst ungefähr zu gleichen Teilen purpurn bis violett und weiß blühende Exemplare.

Corydalis cava

Alle Pflanzenteile des Hohlen Lerchensporns sind giftig, besonders aber die Knolle. Die Wuchshöhe reicht von 15 bis 30 Zentimeter. Gewöhnlich erfolgt die Bestäubung durch langrüsselige Bienen. Über die Blütenöffnung saugen sie aus dem langen Sporn den Nektar heraus, der an der Basis der Staubblätter abgegeben wird. Auch wurde beobachtet, dass Honigbienen aus etwas nach unten geneigten Blüten gut Nektar aufnehmen können.

Als Honigräuber treten kurzrüsselige Hummeln – typisch bei langgespornten Pflanzen – in Erscheinung. Um an die begehrte Nahrung zu kommen, beißen sie den Sporn von außen an und nehmen, ohne der Bestäubung zu dienen, Nektar auf.Der Nektar des Hohlen Lerchensporns bildet im zeitigen Frühjahr gerade für langrüsselige Bienen eine wertvolle Nahrungsquelle. Besonders häufig stellt sich die Gehörnte Mauerbiene an den blühenden Pflanzen ein.

Corydalis cava

Von den Blättern des Hohlen Lerchensporns ernähren sich oligophag die Raupen des vom Aussterben bedrohten Schwarzen Apollofalters.(Parnassius mnemosyne) Die Seltenheit des Falters hat auch mit seiner komplizierten Biologie zu tun, da die Raupenfutterpflanze zum Zeitpunkt der Eiablage bereits vertrocknet ist und die Eier sozusagen auf Verdacht abgelegt werden.

Sein stärkstes Vorkommen in Deutschland erreicht der Hohle Lerchensporn in Bayern.  Man trifft ihn insbesondere in krautreichen Auenwäldern, Gebüschen und Hecken an. Der Hohle Lerchensporn verfügt über verschiedene Mechanismen, um die Ausbreitung zu gewährleisten: Da die Samen bei Reife der Früchte auf den Erdboden fallen, ist Schwerkraftausbreitung gegeben. Da die schwarz glänzenden Samen ein auffälliges weißes Elaiosom besitzen, findet auch eine Verbreitung über Ameisen statt. Der Hohle Lerchensporn nutzt die vegetative Vermehrung über Tochterknollen. Der Hohle Lerchensporn ist ein Geophyt.

Nach der Blüte entwickelt sich eine mehrsamige, blassgrüne schotenförmige Kapselfrucht. Die Schote hängt im reifen Zustand nach unten und misst etwa 2,5 Zentimeter. Bereits im Mai öffnen sich die Kapseln mittels zweier Klappen und entlassen die Samen. Die fast kugelrunden, glänzenden, schwarzen Samen sind mit einem auffallend weißlichen Elaiosom ausgestattet. Im Boden durchlaufen die Samen noch eine Phase der Nachreifung, während dieser der Embryo zu seiner vollen Größe heranwächst. Die Samen sind Kältekeimer.

Der gefährdete Schwarze Apollo Falter Parnassius mnemosyne ernährt sich ausschließlich von bestimmten Lerchenspornarten wie z. B. vom Mittleren Lerchensporn (Corydalis intermedia), Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) und Gefingerten Lerchensporn (Corydalis solida).

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