Naturschatz Gamander-Ehrenpreis – Veronica chamaedrys

Der Gamander-Ehrenpreis wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern. Die Blütezeit liegt zwischen April bis Juli. Jeweils etwa 10 bis 20 Blüten stehen in seitenständigen, traubigen Blütenständen zusammen. Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.

Die Blaue Ehrenpreis-Sandbiene (Andrena viridescens) sammelt oligolektisch am Ehrenpreis (Veronica) Nektar und Pollen. In Mitteleuropa fliegt sie mehrheitlich den Gamander-Ehrenpreis an. Dort sammelt sie ihren bevorzugten Pollen. Da ihr Schicksal völlig mit dem Vorkommen des Ehrenpreises verwoben ist, besteht das Gebot, dieses Pflänzchen in unserer Landschaft zu erhalten und zu pflegen. Und sichert auch der kleinen Sandbiene ihr Überleben.

Als Bestäuber sieht man dort sonst noch Fliegen, Bienen und kleine Tagfalter. Die Samen sind Regentropfenwanderer.

Gamander Ehrenpreis

Versucht man die Pflanze zu pflücken, so fallen sehr schnell die Blüten ab. Dies hat ihr den Namen „Männertreu“ eingebracht.

Die Pflanzenteile enthalten das entzündungshemmend wirkende Aucubin. Das Öl der Heilpflanze wird seit Jahrhunderten als natürliches Mittel gegen Abszesse, Entzündungen und zur Anregung des Stoffwechsels eingesetzt. Ehrenpreis ist vergleichsweise unbekannt, auch wenn es über zahlreiche medizinische Eigenschaften verfügt und als Lebensmitteln Gerichten einen delikaten Pfiff verleiht. Als Heilpflanze ist der Ehrenpreis seit dem 12. Jahrhundert bekannt.

Rezept für Öl-Auszug

  • 20 Gramm Ehrenpreis
  • 120 ml Öl, vorzugsweise Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl oder andere Pflanzenöle
  • beides in ein verschließbares Gefäß füllen, die Pflanzenteile müssen vollständig bedeckt sein
  • drei Wochen an einem warmen Platz stehen lassen
  • Absieben in eine dunkle Flasche
  • Kühl aufbewahren

Als Tee soll das Kraut auch bei Kopfschmerzen, Gicht, Rheuma und Übergewicht helfen. Diese positiven Eigenschaften kann man auch in einer Salbe konservieren. Zuletzt die Blüten frisch auf ein Butterbrot, in einen Kräuterquark mischen oder in Suppen, Eintöpfen und Eierspeisen verwenden.

Heutzutage wird es häufig gegen Abszesse, Tumore, Augenprobleme und zur Anregung des Stoffwechsels eingesetzt.

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