Naturschätze Schneeglöckchen – Galanthus

Wenn noch Schnee und Frost sich im Garten als Herrscher über die Natur zeigen, gibt es eine kleine, fast unscheinbar wirkende Pflanze, die sich mutig durch das kalte gefrorene Wasser schiebt, ihr Köpfchen leicht geneigt der Sonne entgegen reckt. Als eine der ersten Blühwilligen lockt sie mit ihren Saftmalen Insekten an, um die erste Nahrung nach den entbehrlichen Wintertagen zu stellen. Es ist das kleine zierliche Schneeglöckchen G. rivalis, das sich jedes Frühjahr aufs Neue behauptet.

Galanthus

Es ist die einzige Vertreterin ihrer Art in Mitteleuropa, jedoch haben ihre artverwandten Schwestern das Gleiche im Sinn. Sich früh zu präsentieren, als Nahrungsspender um nach der Blüte, von Februar bis März sich wieder in ihr Überdauerungsorgan zurück zu ziehen. Als Zwiebelgewächs bildet sie Brutzwiebeln aus und wird, wenn sie am Standort in Frieden gelassen wird, größere Pulks bilden. Wer sich wundert, warum sich das zarte Glöckchen plötzlich an unterschiedlichen Stellen im Garten zu sehen ist, die Verbreitung der Samen übernehmen Ameisen, die das anhaftende Elaiosom mit in ihrem Bau tragen, abnehmen und die Samen wieder heraus transportieren.

Die Keimrate ist normal, allerdings brauchen die Samen den Kältereiz und sind Dunkelkeimer. Nach der Samenreife lässt das zarte Glöckchen diesen tragenden Stängel zu Boden sinken, damit die Ameisen den Fortbestand sichern können. Die Samen sind im April reif zur Abholung.

Die artverwandten Schwestern sind nur in Europa bis Kleinasien beheimatet. Jede Art hat andere Saftmale, Blühzeiträume und Erscheinungsformen. Wer folglich den Blühreigen verlängern will, kann sich aus ca. 20 verschiedenen Arten eine Vielfalt generieren.

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