Mythos Rosen – Rosa

Die Königin der Gewächse im Garten, Mythen und Sagen umrankt. Die Rose hat von jeher, die Kulturgeschichte des Menschen begleitet. So gibt es über 200 Arten und weit über 30.000 Züchtungen, Tendenz steigend.

Lykkefund

Die ursprüngliche Heimat der Königin, so belegen es Entdeckungen, war einst Zentralasien. Die früheste Darstellung von Rosen in ornamentaler Form, ist das “Fresko mit dem blauen Vogel”, das man nahe Knossos auf Kreta, seit gut 3500 Jahren bestaunen kann.

Die Ursprünge dieser Pflanzengattung liegen jedoch viel weiter in der Vergangenheit, fossile Funde lassen darauf schließen, dass die Ur-Rose bereits vor 25 bis 30 Millionen Jahren auf der Erde blühte. Geschichtsträchtig ist sie spätestens seit dem 11.Jahrhundert verbreitet, als Rosenkranz in vielen Händen lud sie zum Gebet.

Im 13. Jahrhundert gab es bereits drei Rosenfamilien, die als Urahnen gelten, die Essig-Rose (Rosa gallica), die weiße Rose (Rosa x alba) und die Damaszener Rose (Rosa x damascena), diese soll von den Kreuzrittern mitgebracht worden sein. Einen Scheitelpunkt im 16. Jahrhundert erreichte die Einfuhr der gelben Rose (Rosa foetida) aus Asien, die mit ihrer, bis dato unbekannter Farbe und mehrmaliger Blüte, die Rosenzucht anregte.

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Im 19. Jahrhundert entdeckte man, dass sich Rosen über geschlechtliche Vereinigung von Blütenstaub und Stempel vermehren. Somit wurden alle früher entstandenen Rosen als alte oder historische bezeichnet und Züchtungen ab 1867 wurden und werden als moderne Rosen geführt.

Wildrosen sind ungefüllt, blühen einmal im Jahr und bilden Hagebutten aus, in denen die Samen zu finden sind. Mit den charakteristischen fünf Blütenblättern wurde sie namensgebend für die Pflanzengattung der Rosengewächse. Die Rose lockt mit Duft und pollentragenden Blühfäden ihre Bestäuber an. Nektar wird jedoch nur in Einzelfällen produziert. Am häufigsten findet man in Deutschland die Hunds-Rose (Rosa canina).

Historische Rosen zeichnen sich durch das Vorhandensein von Staubfäden aus, auch wenn sie gefüllt sind und in der Blütezeit bilden sich unfassbar viele Blüten. Viele Triebe biegen sich bis zum Boden herunter, weil sie die üppige Last nicht mehr tragen können.

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Historische haben auch eine praktische Seite. Die mittelhohen bis großen Sträucher sind sehr stabil und überdauern ohne viel Pflege teils Jahrhunderte. Sie sind gut winterhart. Die Fähigkeit sich über Wurzelausläufer auszubreiten ist auch ein Grund für ihre Langlebigkeit. Wildrosen und ihre nahen Hybriden sind Pioniergehölze und wachsen auf nahezu jedem Standort im Garten. Selbst halbschattige Lagen oder Nordseiten von Häusern sind für die meisten Sorten kein Problem. Sie kommen ohne chemischen Pflanzenschutz aus, sind pflegeleicht und besitzen einen hohen Gartenwert. Vögel lieben die dichtbuschigen alten Rosensorten zum Nestbau, dort kann man für die Nestlinge Futter jagen und die Hagebutten zum Überwintern nutzen.

Auszug von historischen Rosen:

  • Leda, Rosa damascena
  • Duc de Cambridge, Rosa damascena
  • Semiplena, Rosa alba
  • Félicité Parmentier , Rosa alba
  • Violacea, Rosa gallica
  • Rosa gallica “Versicolor”

Es wurden in Holland Wildrosen mit Damaszener-Rosen gekreuzt und hieraus sind die “centifolien” Rosen entstanden. Sie sind seitdem 17. Jahrhundert bekannt. Eine Spielart ist die Moos-Rose (Rosa x centifolia ‘Muscosa’), welche Blütenstiele und Kelche wie von Moos bewachsen aussehen lassen.

  • Centifolia Variegata, Rosa centifolia
  • Tour de Malakoff, Rosa centifolia

Die Liebhaber von modernen Rosen haben ein breites Spektrum an Auswahlkriterien für ihre Pflanzungen, unter anderem werden die Aspekte der Ästhetik, des Duftes, sowie die Robustheit, Krankheitsresistenz und Haltbarkeit der Rosen-Blüten als wichtige Züchtungsziele angestrebt.

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Die Rose ist das Symbol der Liebe schlechthin.

Ihre Heilwirkungen werden als adstringierend, blutreinigend und nervenstärkend beschrieben. Es gibt viele Produkte mit den Essenzen der Rose, über Tee und Salben bis hinzu Seifen oder Duftölen, Shampoos, Duschgele, Rosenblütengelees, Rosen-Essig, Rosen-Pfeffer, Rosen-Salz und Rosenzucker, Potpourri für Duftschalen und vieles mehr.

Heimische Wildrosen sind unter anderem:

Apfelrose Rosa villosa
Bibernell-Rose Rosa pimpinellifolia
Feld-Rose Rosa arvensis
Filzrose Rosa tomentosa
Hecht-Rose Rosa glauca
Hundsrose Rosa canina
Weinrose Rosa rubiginosa
Zimtrose Rosa majalis

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