Mythos Liguster – Ligustrum

Liguster

Eindrucksvoll, wie sich die schwarzen Beeren wie Trauben gleich, über den Winter gerettet haben. Für einige Vogelarten wie die Amsel zum Beispiel, ist solch Fruchtschmuck als Nahrungsquelle überlebenswichtig. Insgesamt 20 Vogelarten wurden beim Verzehren der Ligusterbeeren beobachtet, etwa Singdrossel und Dompfaff. Die schwarzen Beeren werden oft erst im Spätwinter verzehrt und dann auch ausgeschieden und dadurch verbreitet. Die Keimung der Samen wird durch Frost gefördert.

In Europa ist nur der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) heimisch. Hier ziert er als Hecke oder in Einzelstellung die Gärten. Rückschnitt nimmt er nicht krum und setzt man ihn auf Stock, so reagiert er mit viele neuen Trieben. Er kann bis 4,5 m groß werden. Die Insekten naschen ab Juni bis weit in den Juli hinein, an seinen duftenden weißen Blütendolden.

Als Pollenquelle nutzen Honigbienen sowie Sandbienen- und Furchenbienenarten die Blüten. Pollen wird von der Blüte ganztags angeboten, mit der Bestzeit zwischen 6 und 8 Uhr. Die Blüten werden auch von verschiedenen Schmetterlingsarten aufgesucht, darunter Weißlinge, Kleiner Fuchs, Gemeiner Scheckenfalter, Großes Ochsenauge, Brauner Waldvogel, Weißbindiges Wiesenvögelchen, Pflaumen-Zipfelfalter und mehrere Widderchenarten.

Der Liguster ist eine Heimat für eine Reihe von Spannerarten wie Nachtschwalbenschwanz, Fliederspanner, Frühlings-Kreuzflügel und Gefleckter Baumspanner sowie etwa ein Dutzend Kleinschmetterlingsarten. Gelegentlich wird der Strauch auch von der Raupe des Totenkopfschwärmers besiedelt, der meist auf Nachtschattengewächsen lebt.

Ligusterschwärmer @ommertalhofNamensgebend wurde der Liguster für den 9–12 cm großen Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri), der als Raupe oft, aber nicht ausschließlich an Liguster frisst. Außerdem fressen eine Reihe von Nagetieren die Früchte.

Seine jungen Zweige nutzte man früher zu Flechtarbeiten. Die älteren wurden oft für Werkzeuggriffe, Rebstangen oder Pflöcke genutzt. Sein Holz ist glatt, zäh, hart und fest, ein violetter Kern zeichnet das Holz aus.

Auch als Färbepflanze kam er, der auch Rainweide genannt wurde, zum Einsatz. Die reifen Beeren wurden nach Frosteinwirkung auch als Farbstoff verwendet. Auf Wolle bildet sich ein tiefblauer Farbton. Neben den reifen Beeren werden aber auch die Blätter, die gelben Zweige und die Rinde zum Färben verwendet. Es können Farbtöne von gelb über grün bis blau erreicht werden.

 

 

 

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