Mythos Lärchen – Larix

Die Lärche ist, in Europa, die einzige Konifere, die im Herbst ihre Nadeln abwirft. Die Europäische Lärche (Larix decidua) kommt in drei natürlichen Variationen vor, sie kann über 600 Jahre alt, gut 55m hoch werden und einen Stammumfang von gut 2m erreichen. Einzelexemplare werden deutlich älter, im Val d’Ultimo, in Südtirol, werden drei Lärchen auf 850 Jahre geschätzt.

Larix decidua

Evolutionsbiologisch ist das Abwerfen der Nadeln ein Trick zum Überleben, denn als einstiger Gebirgsbaum findet man sie bis zu einer Höhe von 2500 Metern. Dort herrschen aber strenge Wetterbedingungen, da starke Fröste dem Baum im Winter zusetzen. Der Baum verdunstet über seine Nadeln viel Flüssigkeit, dieses steht im Winter nicht zur Verfügung.  Damit der Baum nicht verdurstet, wirft er im Herbst seine Nadeln ab.  Ohne diese kann die Lärche Frost bis zu Minus 40 Grad Celsius unbeschadet aushalten!

Somit schützt der Abwurf der Nadeln den Baum vor der Wintersonne, da die Verdunstung über die Nadeln ausbleibt und düngt den umgebenden Boden. Die Lärche ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), somit sind männliche und weibliche Blüten auf dem Baum anzutreffen. Sie erreicht in Einzelstellung mit etwa 15 bis 20 Jahren, im Bestand mit 30 bis 40 Jahren die Fruchtbarkeit.

Austrieb

Sie dient folgenden Schmetterlingen als Futterpflanze:

  • Grauer Lärchenwickler (Zeiraphera diniana)
  • Lärchenminiermotte (Colephora laricella)
  • Nonne (Lymantria monacha)
  • Klosterfrau (Panthea coenobita)
  • Pinien-Prozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa)
  • Kiefernspanner (Bupalus piniaria)
  • Kiefernschwärmer (Hyloicus pinastri)

Die hellgrünen, jungen Triebspitzen der europäischen Lärche schmecken sauer und eignen sich als Ergänzung zu einem Karottengemüse, für eine Frischkäsemischung oder als Beigabe zum Dessert.

Das Holz der Lärche

Lärche, frisch verarbeitet

Lärchenholz stellt unter den europäischen Nadelnutzgehölzen das schwerste und härteste Holz dar und wird nur von der selten genutzten Eibe übertroffen. Im alpenländischen Raum werden Dachstühle, Treppen, Türen, Außen- und Innenverkleidung, Parkettböden und vieles mehr aus dem Holz gefertigt. Da das Holz bis zu vierzig Jahre haltbar ist und die besondere Eigenschaft, das frisches rötliches Holz zu ergraut beginnt, wenn es mit Luft reagiert, braucht dieses nicht imprägniert zu werden.

Lärchenpfosten, 2 Jahre alt

Als Färberpflanze erreicht man mit der Rinde ein dunkles Schwarz.

Als ausgesprochener Lichtbaum, verträgt die Lärche Temperaturen von −40 °C bis hochsommerliche Hitze. Die Wasseransprüche sind nicht besonders hoch, sie wächst auf frischen bis mäßig frischen Böden, nur auf reinen Sandböden ist sie nicht anzutreffen.

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