Mythos Efeu – Hedera

Immergrün, ist ein besonderes Adjektiv, womit sich Efeu schmückt. Er eignet sich somit als Sichtschutz, um vor unliebsamen Blicken zu schützen. Dieses nutzt nicht der Mensch, auch Vögel nutzen dieses, für den Bau ihrer Nester.

Wer ist nicht schon mal durch den Park geschlendert und kam an hohen Laubbäumen vorbei, wo sich ein stattlicher Efeu empor rankte. Oftmals wundert sich der Spaziergänger, dass dieser Baum noch lebt, während sich um den Stamm, das Geflecht herum ausbreitet.

Der Efeu schnürt den Baum nicht ab, er schützt ihn, vor der Sonneneinstrahlung an der Rinde. Er ist kein Baumparasit, wie beispielsweise die Mistel, sondern ein eigenständiges Gewächs. Er versorgt sich über seine Nährwurzeln am Boden, und klettert mit den Haftwurzeln über Zäune, Bäume, Mauern oder Ruinen. Mit diesen Haftwurzeln heftet er sich an den Untergrund um sich fest zu verankern und das Emporklimmen zu ermöglichen. Ist der Baum jedoch jung oder an der Rinde geschädigt, dann wird er seinem Ruf gerecht.

Efeublüte

Auf der Suche nach neuen Lebensraum kriecht er über den Boden und kann diesen auch komplett überwuchern, so dass kaum noch anderes dort zu wachsen vermag. Hat er jedoch einen Unterbau, den er hinaufklettert, um zum Licht der Sonne zu gelangen, kann er dort über 450 Jahre alt werden.

Der gemeine Efeu (Hedera helix) ist absolut winterhart und beginnt nach gut 7 Jahren zu blühen. Seine Blüten sind die letzte große heimische Massentracht im Jahr. Von September bis Oktober werden seine Blüten von Schmetterlingen, Wespen, Schwebfliegen und Honigbienen genutzt. Die vor gut 20 Jahren entdeckte Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae) nutzt für die Aufzucht ihrer Brut ausschließlich Pollen vom Efeu. Das macht sie zu einer Besonderheit der Insektenwelt.

Efeu

Seine Früchte werden zwischen Januar und April reif, Vögel wie Amseln, Gartenrotschwanz, Rotkehlchen, Star und Mönchsgrasmücke nutzen dieses Angebot und verhelfen den Samen dadurch zur Ausbreitung im Habitat.

Er wird, obwohl er als giftig eingestuft wird, zur Herstellung von Hustensaft genutzt, seine Blätter enthalten Saponine, mit ihnen kann man auch Wäsche waschen. In den sonnigen Vormittagsstunden gesammelt, ist der Inhalt des Saponins am höchsten. Man kann daraus auch Spülmittel herstellen. Ihn zur Bekämpfung von Cellulite als Salbe verwenden oder als Massageöl nutzen. Seine Wirkung, bei äußerlicher Anwendung ist hautstraffend, durchblutungsanregend, wundheilend und entzündungshemmend.

Efeu

Als Fassadengrün besitzt er wärmedämmende Eigenschaften, schützt vor Regen und Spannungsrissen bei starken Temperaturschwankungen, hierfür muss die Fassade allerdings frei von Rissen sein, da er diese durch das Größenwachstum seiner Wurzel aufbricht und ins Mauerwerk eindringt. Auch eine luftreinigende Wirkung wurde bei Benzol, Formaldehyd, Xylolen und Toluol nachgewiesen.

Er wurde in der Antike oftmals auch in Reliefs verewigt, galt als Sinnbild der Treue, des ewigen Lebens und auch als Symbol der Heiterkeit, Geselligkeit und Freundschaft.

Efeu

Wer einen Efeu als Bäumchen haben möchte, dem sei empfohlen, sich diese Wuchsform aus einer adulten Pflanze zu ziehen, da sie ihren aufrechten Wuchs beibehält und keine Kriechsprossen ausbildet. Es gibt im Handel viele Sorten, die sich im Wuchs, Erscheinungsbild und Größe unterscheiden, als Zierpflanze im Haus oder als Blattschmuckpflanze im Außenbereich.

Das Holz des Efeu´s ist cremeweiß und wird wenig genutzt, kann aber zu Spazierstöcken und Schirmgriffen verarbeitet werden. Drechselarbeiten, Intarsien und Schnitzereien werden teils auch aus ihm gewonnen.

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