Kuckucks-Lichtnelke – Silene flos-cuculi

Silene flos-cuculi

ist eine Pflanzenart in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Bei der Kuckucks-Lichtnelke fällt die Blütezeit im Mai, Juni mit dem Ruf des Kuckucks zusammen.

Die Kuckucks-Lichtnelke ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 90 cm erreicht. Es werden Blattrosetten, kurze Stängel ohne Blüten und hohe, aufrechte, blühende Stängel ausgebildet. Die gestielten Grundblätter sind am Rand gewimpert und spatelartig geformt. Die oberen gegenständigen Stängelblätter sind lanzettlich geformt.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Es wird ein lockerer, trugdoldiger Blütenstand ausgebildet. Die Blüten sind überwiegend zwittrig, doch kommen auch rein weibliche und rein männliche Pflanzenexemplare vor.  Die meisten Pflanzenexemplare blühen zwar rot, aber es kommen auch weiße Exemplare vor.

Die Kapselfrucht ist bei einem Durchmesser von bis zu 8 Millimetern kugelig und öffnet sich oben mit fünf Zähnen; dort entlässt sie die Samen. Die dunkelbraunen, nierenförmigen, etwa 1 Millimeter großen Samen besitzen eine Oberfläche, die dicht mit winzigen Spitzen besetzt ist. Fruchtreife erfolgt von Juli bis Oktober.

Die Kuckucks-Lichtnelke ist ein Hemikryptophyt und eine wintergrüne Halbrosettenpflanze.

An ihren Stängeln findet man nicht selten weiße, schaumige Massen mit den Larven der dort Pflanzensäfte saugenden Schaumzikade (Philaenus spumerius). Diese Schaumgebilde werden im Volksmund „Kuckucksspeichel“ genannt, weil sie mit der Rückkehr des Kuckucks Anfang Mai in Verbindung gebracht wurden.

Die Blüten sind vormännliche „Stieltellerblumen“. Der Stängel unter den Knoten (Nodien) ist klebrig; das bewirkt einen Aufkriechschutz gegen kleinere Insekten.

Durch die zerteilten Kronblätter wird eine erhöhte Anlockung der Bestäuber erreicht. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Wegen des tiefen Kelches sind dazu aber nur langrüsselige Insekten wie Schmetterlinge, Hummeln und Bienen in der Lage. Auch Selbstbestäubung ist möglich.

Mit fünf nach außen gebogenen Zähnen springen die Kapselfrüchte bei Trockenheit auf und streuen die Samen als Wind- und Tierstreuer aus. Vegetative Vermehrung geschieht durch Ausläufer. Sie gedeiht am besten in feuchten, mäßig fetten Wiesen, Mooren und Sümpfen. Sie ist in der Natur als gefährdet eingestuft.

Sie dient als Raupenfutterpflanze für nachfolgende Schmetterlinge

Marmorierte Nelkeneule (Hadena confusa)
Graubraune Frühherbsteule (Ammoconia caecimacula)
Chi-Eule (Antitype chi)
Violettbraune Kapseleule (Sideridis rivularis)

Nektar saugend wurden beobachtet:

Brauner Feuerfalter /Schwefelvögelchen (Lycaena tityrus)
und andere Bläulinge
Rapsweißling (Pieris napi)
und andere Weißlinge

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