Gemeine Ochsenzunge – Anchusa officinalis

ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ochsenzungen (Anchusa). Sie wird auch Gewöhnliche Ochsenzunge oder einfach Ochsenzunge genannt. Sie ist in Europa verbreitet und wurde in der Vergangenheit gelegentlich als Heilpflanze verwendet.

Gemeine Ochsenzunge – Anchusa officinalis

 

Die Gemeine Ochsenzunge ist eine zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 100cm erreicht. Sie verfügt über eine kräftige, bis zu 1,2 Meter tiefgehende, von schwarzen, faltigen Ringen bekleidete Pfahlwurzel.

Die Blattspitzen sind kurz zugespitzt. Der Blattrand ist ganzrandig oder häufiger etwas wellig und mehr oder minder ausgebuchtet bis ausgebissen gezähnelt. Die Blattspreiten sind beidseitig gleichmäßig behaart, die Seitennerven sind undeutlich. Die Laubblätter sind namensgebend für die Ochsenzunge.

Der insgesamt pyramidenförmige, oft stärker verzweigte, rispenähnliche Gesamtblütenstand ist dicht mit vielen Blüten besetzt sind und verlängert sich mit fortlaufender Blüte, diese sind fast sitzend. Die Blütezeit beginnt ab Juni. Die Klausenfrüchte zerfallen in vier Teilfrüchte. Die hellbraunen Klausen sind 3 bis 4 Millimeter lang und haften an einem Elaiosom.

Der Schlund der Blütenkrone wird durch die gleichzeitig als Saftmal dienenden Hohlschuppen fest verschlossen, wodurch Fliegen (Brachycera) und Ameisen (Formicidae) der Zugang zum Nektar verwehrt wird. Als Besucher wurden regelmäßig Echte Bienen, Hummeln und einige Schmetterlinge beobachtet. Bei ausbleibender Insektenbestäubung findet Selbstbestäubung statt.

Ochsenzungen-Sandbiene
Ochsenzungen-Seidenbiene
Frühlings-Pelzbiene
Vierfleck-Pelzbiene
Streifen-Pelzbiene
Dünen-Pelzbiene
(Anthophora quadrifasciata), extrem selten, lokales Vorkommen in Mitteleuropa, vom Aussterben bedroht

Die Gemeine Ochsenzunge ist eine Futterpflanze für die Raupen der Eulenfalter Grüne Beifuß-Erdeule (Actebia praecox) und Purpurglanzeule (Euplexia lucipara).

Die Gemeine Ochsenzunge ist im östlichen Mitteleuropa ein allgemein verbreiteter Archäophyt, weiter im Westen meist unbeständig oder aus Kultur verwildert. Die Gemeine Ochsenzunge findet sich in Grasheiden, an trockenen Acker- und Wegrändern, in Hecken, Brachen, Weinbergen, Sanddünen, auf Schutt, offenen Weiden oder Schwemmböden an Flüssen.

Die Gewöhnliche Ochsenzunge wurde früher als Zierpflanze, aber auch ähnlich wie Borretsch (Gattung) (Borago) als Gemüse (junge Blätter als Spinat oder Salat) angebaut. Früher wurden Pflanzenteile auch zum Gelbfärben benutzt. Das Kraut ist bei hohen Dosen giftig und wird für arzneiliche Zwecke nicht mehr verwendet.

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