Gemeine Heideschnecke – Helicella itala syn. Helicella ericetorum

Gemeine Heideschnecke – Helicella itala

 

ist eine Schneckenart aus der Familie der Geomitridae, die zur Ordnung der Landlungenschnecken gerechnet wird.

Das Gehäuse ist abgeflacht mit niedrigem Gewinde, fast schon scheibenförmig. Es misst 5 bis 12 × 9 bis 25 mm. Es werden 5½–6½ gewölbte, regelmäßig zunehmende Umgänge gebildet; diese bilden eine flache Naht. Der weite Nabel nimmt etwa ein Drittel des Gesamtdurchmessers ein. Die letzte Windung ist zunächst leicht, zur Mündung hin stark aus der Windungsachse abgesenkt. Die Mündung ist elliptisch und steht schräg zur Windungsachse. Normalerweise ist keine Lippe ausgebildet, der Rand ist kaum umgebogen, eher scharf und nur seitlich und unten etwas erweitert.

Die Schale ist weißlich, leicht bräunlich, gelblich oder sehr schwach rötlich. Die Zeichnung besteht aus hell- bis dunkelbraunen Bändern, wobei das Bandmuster sehr variabel ist. Die Oberfläche ist lediglich mit feinen, etwas unregelmäßigen Anwachstreifen versehen.

Der Weichkörper des Tieres ist gelblichweiß bis bräunlichgelb mit etwas dunkleren Fühlern.

Die Gemeine Heideschnecke kommt auf den Britischen Inseln, Frankreich, Belgien, Niederlande, Schweiz, Dänemark, Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen vor. Die Tiere leben auf trockenen, exponierten Habitaten, wie Straßenrändern und Bahndämmen, bewachsenen Dünen und Felsgeröll sowie kurzen Kalkmagerrasen.

Die Gemeine Heideschnecke kann ein Alter von 2½ bis 3 Jahren erreichen. Sie hält keine ausgesprochene Winterruhe ein und ist auch an milden Wintertagen aktiv. In der Regel gibt es zwei Fortpflanzungsperioden, im März/April und Ende August bis November. In milden Wintern kann die Fortpflanzung auch schon früher beginnen. Die Eiablage erfolgt 6 bis 22 Tage nach der Kopulation. Die Eier werden in einem selbst gegrabenen Hohlraum im Erdreich abgelegt. Die Anzahl der Eier variiert von 26 und 68 Eier pro Gelege. Nach der Eiablage wird der Hohlraum nicht verschlossen. Die leicht elliptischen Eier messen 1,2 bis 1,6 mm im Durchmesser. Sie sind weißlich und besitzen in die Hülle eingelagerte Kalkkristalle. Nach ca. 28 bis 36 Tagen schlüpfen die Jungschnecken als Miniaturadulte. Sie verlassen nach einigen Tagen den Hohlraum, in dem die Eier abgelegt wurden.

Die Gemeine Heideschnecke ernährt sich von Moderstoffen und welken Pflanzenteilen.

In Deutschland steht die Art in der Roten Liste als gefährdet. Gefährdungsursachen sind Habitatverluste. Diese tragen dazu bei, dass die Populationen von H. itala im Rückgang begriffen sind. Um auf diese Gefährdung durch den Lebensraumverlust aufmerksam zu machen und um ins Bewusstsein zu rufen, dass bestimmte Schnecken auch auf trockene Lebensräume angepasst sind, wurde die Gemeine Heideschnecke zum Weichtier des Jahres 2019 ernannt.

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