Gelbe Resede – Reseda lutea

auch Gelbe Rauke oder Gelber Wau genannt und in Europa weit verbreitet. Sie ist eine Pflanzenart aus der Gattung Reseda innerhalb der Familie der Resedagewächse (Resedaceae).

Gelbe Resede – Reseda lutea

 

Die Gelbe Resede wächst als sommergrüne, einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 70 Zentimetern. Der aufrechte, reich beblätterte Stängel kann einfach oder verzweigt sein. Der Gelbe Wau besitzt ein- bis zweifach fiederteilige oder dreiteilige Laubblätter mit langen, schmalen Abschnitten und schmalem, meist welligem oder krausem Rand. Die Grundblätter sind rosettenartig angeordnet. Sie verwelken relativ bald.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September, in guten Sommern auch bis Oktober. Die Blüten stehen an Blütenstielen in anfangs kurzen, später verlängerten dichtblütigen traubigen Blütenständen. Die zwittrigen, geruchlosen Blüten sind selten fünf-, meist sechszählig mit doppelter Blütenhülle. Die selten fünf-, meist sechs Kronblätter sind hellgelb. Die Staubblätter öffnen sich nacheinander und führen Wachstumsbewegungen aus.

Die aufrechten Kapselfrüchte sind mit einer Länge von 8 bis 15 Millimetern länglich.

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, auch Selbstbestäubung kommt vor. Die Reseden-Maskenbiene (Hylaeus signatus) ist streng spezialisiert auf die wilde Resede bzw. Gelber Wau (R. lutea) und Färber-Resede bzw. Färber-Wau (R. luteola). Die Männchen tragen eine weiße große Gesichtsmaske.

Reseda ©Markus Gastl, Bild rechts oben Färber-Resede

Auf ihr finden sich aber auch die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), die Rotfransen-Erdbiene (Andrena haemorrhoa), die Dichtpunktierte Blutbiene (Sphecodes crassus), die Glänzende Zwerg-Blutbiene (Sphecodes geoffrellus), die Geriefte Blutbiene (Sphecodes rufiventris), die Felsspalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum), die Acker-Schmalbiene (Lasioglossum pauxillum), die Weißfleckige Wollbiene (Anthidium punctatum), die Sandrasen-Maskenbiene (Hylaeus angustatus), die Kopfschild-Maskenbiene (Hylaeus clypearis), die Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis) und oder Honigbienen (Apis) zum Nektar saugen ein.
Der westliche Resedafalter (Pontia daplidice) legt seine Eier auch auf Reseda ab und der kleine Kohlweißling nascht am Nektar.

In Österreich ist sie sehr häufig. In Deutschland kommt die Pflanze im Süden verbreitet, im Norden als zerstreut (besonders an Bahnstrecken und in Häfen) vor. Sie gehört in Deutschland zu den Archäophyten. Die gelbe Resede kommt bevorzugt in nährstoffreichen Stauden- und ausdauernden Unkrautfluren vor, besiedelt daneben aber auch halbruderale Queckenrasen trockenwarmer Standorte sowie Trocken- und Halbtrockenrasen. Sie ist eine Rohboden-Pionierpflanze.

Reseda lutea

Die Heilwirkung der Pflanze wirkt beruhigend, Schmerz stillend sowie Harn und Schweiß treibend. Äußerlich angewendet hilft sie bei Quetschungen und Blutergüssen.

Junge Blätter und zarte Triebe eigenen sich vor der Blüte, also etwa April bis Juni, roh als bissfester Salat oder können gedämpft Spinat und gekocht Gemüsesuppen beigegeben werden. Sie können auch als Würze für Kräuterquark oder Kräutersaucen sowie für Gemüsefüllungen genutzt werden.

Die noch knospigen Blüten, ab April, können in Gewürzessig eingelegt werden. Man kann sie auch roh (klein-geschnitten) als Würze in Salatsaucen nutzen. Die bereits aufgeblühten Blüten können auch in Kräuterquark gerührt werden und als Brotaufstrich dienen.

Reseda luteola

Zum einem grünen Smoothie kann man Blätter und Blüten auch hinzugeben, da die enthaltenen Senfölglykoside nur leicht in Erscheinung treten.

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