Brauner Waldvogel – Aphantopus hyperantus

Brauner Waldvogel

Ist ein Tagfalter aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und wird auch als Schornsteinfeger bezeichnet.

Der Braune Waldvogel ist ein häufiger, mittelgroßer Falter mit einer Flügelspannweite von 35 bis 42 Millimetern. Die Flügelober- und -unterseiten sind einfarbig braun mit kleinen, gelblich umrandeten Augenflecken. In der Regel sind die Augenflecken aber auf der Unterseite der Flügel, besonders an den Hinterflügeln gut sichtbar.

Sie bewohnen grasige, feuchte oder trockene Waldlichtungen mit Gebüschen. Es besteht eine stark ausgeprägte Bindung an Wald- und Gebüschränder mit Brombeerhecken sowie an hochstaudenreiche Säume.

Die Falter sieht man meist mit zusammengeklappten Flügeln, so dass man die charakteristische Unterseite gut sehen kann. An kühlen Tagen versuchen sie aber mit ausgebreiteten Flügeln Sonnenwärme zu tanken. Die Falter kann man sehr häufig an Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) oder Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Dost (Origanum vulgare), Wald-Witwenblume (Knautia sylvatica), Brombeerblüten beobachten. Die Männchen fliegen auf der Suche nach frisch geschlüpften Weibchen in langsamem, ununterbrochenem Flatterflug über und zwischen Grasstängeln umher.

Die Falter fliegen in einer Generation von Mitte Juni bis Ende August.

Das Weibchen wirft die nicht haftenden Eier im langsamen niedrigem Flug über Grasland ab. Die Raupen überwintern und verpuppen sich zwischen miteinander versponnenen Gräsern. Die Puppe steht dabei in der Regel aufrecht in der Puppenkammer. Die Raupen werden ca. 25 Millimeter lang. Sie sind graubraun oder hellrötlich gefärbt und haben eine dunkle, gleichfarbige und sehr feine Punktierung. Am Rücken verläuft eine dunkle Längslinie, die an den Segmentgrenzen kräftiger, punktförmig verbreitert ist. Nach hinten hin ist diese Linie intensiver gefärbt. Der Kopf ist dunkler gefärbt und hat mehrere schwach sichtbare Längsstreifen.

Die Raupen fressen an zahlreichen, besonders von Brombeeren gut beschatteten Süß- und Sauergräsern. Zu den Futterpflanzen gehören unter anderem:

  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Gemeines Knaulgras (Dactylis glomerata)
  • Gewöhnlicher Rot-Schwingel (Festuca rubra)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Weiche Trespe Bromus hordeaceus
  • Wiesen-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Dünnährige Segge (Carex strigosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Zittergras-Segge (Carex brizoides)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Rotes Straußgras (Agrostis capillaris)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Kriech-Quecke (Agropyron repens)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)

Oft fliegt der Braune Waldvogel zusammen mit dem Großen Ochsenauge (Maniola jurtina).

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