Besenginster – Cytisus scoparius

Besenginster (Cytisus scoparius)

 

genauer Gewöhnlicher Besenginster genannt, ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Obwohl der Besenginster den Wortbestandteil „-ginster“ im Trivialnamen trägt, gehört er nicht zur Gattung Ginster (Genista), sondern zur Gattung Geißklee (Cytisus).

Der Besenginster ist ein winterkahler, auch sommerkahler Strauch (Rutenstrauch), der Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern erreicht, selten auch ein kleiner, bis zu 3 Meter hoher Baumstrauch. Er besitzt lange, besenförmig dichtstehende, fünfkantige grüne Zweige. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die zwittrigen Blüten stehen gehäuft einzeln an Stielen in den oberen Zweigteilen. Es werden Hülsenfrüchte gebildet.

Der Besenginster ist schnellwüchsig, Jungpflanzen werden im ersten Jahr bis 45 Zentimeter hoch. Im zweiten Jahr beginnen sie sich zu verzweigen und werden bis über 1 Meter hoch. Der Holzzuwachs ist im vierten Jahr am stärksten, danach nimmt das Wachstum rasch ab. Der Blühbeginn liegt meist im dritten Jahr. Der frostempfindliche Strauch friert in strengen Wintern bis auf den dicken Stamm zurück. Der Besenginster ist ein Rohboden-Pionier. Der Besenginster wird meist nicht älter als zwölf Jahre.

Er ist ein Tiefwurzler und besitzt, wie es bei Hülsenfrüchtlern die Regel ist, Wurzelknöllchen mit Stickstoff bindenden symbiontischen Bakterien.

Blütenökologisch handelt es sich um „Pollen-Schmetterlingsblumen mit Schnellmechanismus“. Nektar wird nicht vorgehalten. Der Bestäubungsmechanismus kann nur von großen Hummeln ausgelöst werden: Setzt sich ein größerer Blütenbesucher auf die Flügel, wird das über eine Falte mit den Flügeln verbundene Schiffchen niedergedrückt. Dabei öffnet es sich an der Oberseite und es schnellen zuerst die fünf kürzeren Staubblätter hervor und schleudern ihren Pollen an den Bauch des Besuchers (Explosionsmechanismus). Ist das Schiffchen bis zur Spitze gespalten, kommt es zu einer zweiten Explosion, durch die der Griffel und fast gleichzeitig die vier längeren, unteren Staubblätter des inneren Kreises hervorschnellen und dem Besucher auf den Rücken schlagen. Explodierte Blüten werden von Pollen sammelnden, kleineren Bienen und Käfern besucht. Selbstbestäubung ist erfolglos.

Die schwarzen und deshalb Wärme speichernden Hülsenfrüchte sind typische Austrocknungsstreuer. Meist in der Mittagshitze platzen die Hülsen mit einem Knall längs der oberen und unteren Naht auf, die beiden Hülsenhälften rollen sich schraubig auseinander und schleudern dabei ihre Samen mehrere Meter weit in die Umgebung – so wie es auch bei anderen Ginstern üblich ist. Zudem ist eine Ausbreitung der runden Samen als Rollsamen möglich, ebenso eine Ausbreitung über den Kropf von Tauben oder wegen der Ölkörper (Elaiosomen) durch Ameisen. Die hartschaligen Samen reifen Ende August bis Anfang September, sie keimen erst im zweiten Jahr und bleiben Jahrzehnte keimfähig. Die Keimung erfolgt nur im Licht und wird durch Brand gefördert.

Der Besenginster gedeiht am besten auf basen- und stickstoffarmen Böden, die lehmig, sandig oder steinig sein können. Der Besenginster ist in allen Pflanzenteilen giftig.

Als Nektar- und Raupenfutterpflanze werden Cytisus-Arten von folgenden Schmetterlingen besucht:

Zypressenwolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia empiformis) Nektar
Ringfleck-Rindenspanner (Cleora cinctaria)
Kleiner Mottenspinner (Heterogynis penella)
Trockenrasen-Blättereule (Pachetra sagittigera)
Blaugraue Steineule (Polymixis xanthomista)
Ginster-Grünspanner (Pseudoterpna pruinata)
Ginsterheiden-Wellenstriemenspanner (Scotopteryx coarctaria, Syn.: Ortholitha coarctata)

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