Baumhummel – Bombus hypnorum

Baumhummel – Bombus hypnorum

 

Die Baumhummeln haben typischerweise eine oberseits orangebraun bis schwarz behaarte Brust, einen schwarzen Hinterleib und ein weißes Körperende.

Die Königin ist 17 bis 20 Millimeter lang, hat eine Flügelspannweite von 35 bis 38 Millimeter und einen 11 bis 12 Millimeter langen Rüssel. Während die Männchen in ihrer Größe mit 14 bis 16 Millimetern noch einheitlich erscheinen, variieren die Arbeiterinnen mit Maßen zwischen 8 und 18 Millimetern relativ stark.

Die Baumhummel kommt in ganz Europa vor, in Südeuropa jedoch nur in höheren Lagen. Sie ist dabei in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Parkanlagen und in Gärten anzutreffen.

Ein Volk der Baumhummel umfasst etwa 80 bis 400 Tiere. Sie baut ihre Nester immer oberirdisch, zum Beispiel in alten Vogelnestern, in Nisthöhlen, Mauer- und Felsspalten, Dachböden, Ställen, Scheunen und ähnlichem, wobei sie auch gerne Hummelnistkästen bezieht. Es gibt im Jahr eine Generation, wobei die Königin überwintert.

Parasiten: Wald-Kuckuckshummel (Fernaldaepsithyrus sylvestris), Norwegische Kuckuckshummel (Bombus norvegicus) und Große Wachsmotte (Galleria melonella).

Als oberirdisch nistende Hummel im Gegensatz zu anderen Hummelarten leicht reizbar und verteidigen ihr Nest bei Störungen vehement gegenüber Personen und Tieren, die sich näher als vier bis fünf Meter an ihr Flugloch heranwagen. Vorsicht ist geboten! Denn Baumhummeln sind wachsam und dabei Stichfreudig. Beim Angriff fliegen Baumhummeln ins Gesicht des Störenfriedes und stechen schmerzhaft!
Durch den Klimawandel sind mancher Ortens sehr frühe Nestgründungen bei den Baumhummeln bekanntgeworden. Dies kann schon Ende Februar der Fall sein.

Baumhummelköniginnen sind in der Lage wenn sie schon Nester gegründet haben, bei Temperaturen ab 2° minus auszufliegen um Nahrung zu sammeln. Arbeiterinnen fliegen ab 4° auf Nahrungssuche.

Baumhummeln gehören unter den Hummelarten zu den Langstreckenfliegern, mehr als 2 km Weit, zwischen Nest und Trachtquellen. Wenn genug Nahrungspflanzen in der Nähe des Nestes vorhanden sind, sind sie natürlich auch Haustürsammler. Eine Angewohnheit hat die Baumhummel, wenn sie das Nest verlässt fliegt sie stets nach oben weg. Vor drohenden Gewitterschauern stürzen sich zurückeilende Sammlerinnen regelrecht ins Flugloch. Dort kann es dabei zu einem richtigen Stau kommen. Hummeln können punktgenau und aus ganz rasantem Flug heraus an ihrem Baueingang landen. Starten und Landen finden hierbei ohne gegenseitige Behinderung dicht nebeneinander statt. Die Arbeiterinnen fliegen bereits vor Sonnenaufgang aus und sammeln bis Einbruch der Dunkelheit.

Ein großes Volk kann bis zu 90 Jungköniginnen hervor bringen. Zudem konnte diese Hummel an fünfundvierzig Pflanzenarten, davon acht Kulturarten, nachgewiesen werden. Als Nektarräuberin ist sie eine der Arten, die Blütenröhren mit Biss öffnen um an Nektar zu kommen, der normal mit ihrem Rüssel nicht erreichbar wäre. Sie gilt als eifrige Obstbaumbestäuberin.

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